Einzelnen Beitrag anzeigen
  #11  
Alt 06.10.2009, 20:59
Kerstin G. Kerstin G. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.07.2009
Beiträge: 121
Standard AW: Mein lieber Papa ist über die Regenbogenbrücke gegangen

Hallo, Kerstin 26,
vielen Dank für Deine Anteilnahme.
Ich hatte so sehr gehofft, meinen Papa noch eine Weile zu haben. Andererseits haben wir immer gesagt, daß es schnell für ihn gehen soll, damit er nicht ewig so leiden muß. Es war ein hin und her.
Wer ist denn bei Dir betroffen?
So hart es auch klingen mag, aber man sollte versuchen, sich so früh wie möglich mit dem Tod des Angehörigen auseinanderzusetzen. Ich hatte dieses Thema anfangs auch immer verdrängt, aber meine Mutti sagte immer, daß Papa wohl nicht mehr lange zu leben hat. Mit der Zeit habe ich das auch gemerkt und versucht, mich auf seinen Tod "vorzubereiten".

Am 25.07. haben wir schon gemerkt, daß dieser Tag anders war. Seine Atmung wurde immer unregelmäßiger und er hatte sehr starken Husten und konnte den Schleim nicht mehr ausspucken. Dazu fehlte ihm die Kraft. Wir riefen am Nachmittag die Schwester und sie gab ihm eine Beruhigungsspritze. Sein Gesicht wurde immer grauer. Zum Schluß hörte man das Wasser, welches er im Körper hatte, schon richtig aus seinem Mund knallen. Diese Geräusche werde ich mein Leben nicht vergessen. Es war grauenvoll.

Als es dann passierte, ist meine Mutti komplett zusammengebrochen, ich hingegen war die Ruhe selbst. Ich habe seinen Puls gefühlt und meine Mutti dann erstmal aus dem Zimmer gebracht. Da er seinen Urin nicht mehr halten konnte, trug er eine Windel. Ich sagte zu meiner Mutti, daß er so nicht aus der Wohnung gehen wird. Also habe ich ihm eine ordentliche Unterhose angezogen, ihn zugedeckt, die Hände gefaltet und eine Rose in seine Hände gelegt. Als ich in sein Gesicht sah, lief eine grüne Masse aus seinem Mund. Habe das alles saubergemacht, die Wange, die Zähne, den Mundraum. Ich weiß bis heute nicht, wie ich das geschafft habe. Aber ich habe es geschafft. Es war doch mein Papa.

Umso schlimmer ist es jetzt. Ich sehe ihn ständig so liegen und ich könnte nur noch schreien.

Wenn Du was loswerden willst, oder vielleicht einen Rat brauchst, stehe gerne zur Verfügung. Es tut mir so sehr leid, daß Du das alles noch vor Dir hast und ich hoffe, daß es bei Dir nicht so schlimm wird.

Liebe Grüße von Kerstin G.
Mit Zitat antworten