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Alt 11.10.2009, 15:49
Amadou Amadou ist offline
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Standard AW: Papa,63...was ist das???

Liebe Hoffnung,

es tut mir sehr leid, dass es Deinem Papa bisher nicht so gut ergangen ist.

Beim Pankreaskarzinom kann man nie genau vorhersagen, wie sich die Erkrankung entwickelt … ob und wie stark der Tumor über einen bestimmten Zeitraum wächst und / oder neue Metastasen bildet. Zudem ist die Erkrankung leider nur schwer therapierbar. Manche Patienten sprechen kaum bis gar nicht auf die Chemo an, bei manchen hilft sie ein wenig oder sehr gut. Prof. Büchler antwortete während eines Vortrags vor zwei Wochen auf die Frage, wie er den derzeitigen Stand der Forschung / die Behandlungsmöglichkeiten auf einer Messlatte von 1 Meter bewerten würde: „Wir sind bei 5 cm.“

Zu Eurer Situation:

Zitat:
wie kann man denn nach nur 2 Infusionen erkennen, dass sie nicht wirkt?
Finde ich auch ein wenig … seltsam. Ich kann hier nur aus eigener Erfahrung sprechen (mein Papa wird mit Gemzar & Tarceva im NCT (Nationales Zentrum für Tumorerkrankungen an der Uniklinik Heidelberg) behandelt). Hier erfolgt die erste Therapiekontrolle nach zwei bis drei Zyklen. Da der erste Chemozyklus aus 7 Chemogaben (über 7 Wochen) und alle weiteren Zyklen aus drei Chemogaben (über drei Wochen) bestehen, hat der Patient also nach diesen zwei bis drei Zyklen 10-13 mal Chemotherapie bekommen, wenn keine Sitzung ausfallen musste. Und erst dann wird bewertet, ob die Therapie wirkt oder nicht. Sollte es dem Patienten zwischenzeitlich deutlich schlechter gehen, wird die Kontrolle allerdings auch vorgezogen.

Zitat:
Erst 4 Wochen nur Untersuchungen, dann 2 Chemos,dann wieder 3 Wochen nix, dann Ct...ja klar doch, dass sich da nix tut,oder?
Ich denke genau wie Du, dass über einen Zeitraum von rund 9 Wochen mit nur zweimal Chemo die Wahrscheinlichkeit, dass die Krankheit fortschreitet, einfach vorhanden ist, und das muss nicht unbedingt an der fehlenden Wirkung der Therapie liegen, denn diese wurde ja kaum durchgeführt.

So, das ist allerdings nur meine nicht-fachmännische Meinung. Wichtig finde ich hier vor allem, dass man den behandelnden Ärzten vertrauen kann. Papa & wir Angehörigen denken z.B., dass er bei seinen Onkologen in Heidelberg menschlich & fachlich in sehr guten Händen ist (… aber auch hier kann es nie schaden, die eine oder andere Situation kritisch zu hinterfragen!).

Wenn Ihr Euch unsicher seid – was hälst Du von einer neuen Zweitmeinung bezüglich Chemo / Therapieoptionen? Du schreibst, Ihr seid bereits in Heidelberg gewesen. So könntet Ihr doch noch mal in der Pankreassprechstunde oder auch im NCT anfragen:

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/NCT.106919.0.html

Ich hoffe, die neue Behandlung hilft Deinem Papa und wünsche Dir viel Kraft!

Liebe Grüsse

Amadou

Geändert von Amadou (12.10.2009 um 23:38 Uhr)
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