Einzelnen Beitrag anzeigen
  #13  
Alt 08.11.2009, 08:42
mollie mollie ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 08.07.2009
Beiträge: 109
Standard AW: Machs gut Papa, mein Held!

hallo kerstin,
ich kann so gut nachfühlen wie es die geht, was du fühlst und wie die gewissheit des endgültigen schmerzt. meinen mama starb am 11. august an bsdk. die diagnose war an meinem geb. im februar, die große op dann anfang märz. es war ein vergbliches hoffen und kämpfen und in dieser zeit habe ich manches erlebt, was ich nie erleben wollte und auch nie wieder erleben will. der krebs war so grausam und man selbst - papa, mein bruder und ich- konnten nur da sein, letztlich aber nichts machen auper hilflos zusehen. wir haben meiner ma so gut es ging geholfen und sie bis zum tod gepflegt, vor allem mein papa hat schier unglaubliches geleistet (ich wohne 250 km entfernt und bin am wochenende dagewesen und dreimal unter der woche nach der arbeit hingefahren und morgens gegen vier zurück) und auch mein bruder war immer da. gestorben ist sie dann ohne mich, ich kam die entscheidenden minuten zu spät. montags wollten wir fahren, dann war meine große unterwegs, kam erst am abend wieder und so entschied ich dienstags gleich morgens zu fahren. unruhig bin ich wirklich auf der autobahn so schnell gefahren wie sonst nie - hab ja die kids dabei- und trotzdem war es zu spät. ich mache mir deswegen die allergrößten vorwürfe und nichts kann mich in irgendeiner form trösten- auch nicht das viel gesagte, dass sterbende sich die zeit aussuchen und sie nicht wollte, dass ich dabei bin. das wäre ja noch das allerschlimmste, dass sie sich gegen mich entschieden hat....

freunde erkennt man in der not..auch ich habe diese erfahrung gemacht. ich habe im vorfeld zwar gesagt, dass ich über mamas tod nicht sprechen möchte wenn er denn eintritt und auch nicht gefragt werden möchte...aber es kam eben gar nichts, kein trost, kein mitgefühl, nicht mal ne karte. danach nur vorhaltungen als ich es ansprach, ich hätte ja schließlich darum gebeten. nun- das vertrauen ist dahin, die freundschaft auch. eigentlich die große liebe.
doppelter verlust.

hast du denn familie oder freunde, die dich unterstützen, dir zuhören und mit dir lachen oder weinen können? mein papa und mein bruder reden nicht viel über die geschehnisse, ich selbst fang nicht an damit, weil ich sie nicht wieder daran erinnern möchte. meine mädels haben sehr gelitten und ich habe eigentlich nur funktioniert und tue es eigentlich immer noch.

sorry, jetzt hab ich dich ein wenig zugetextet. wünsch dir nen schönen sonntag.

sei lieb gegrüßt, mollie
Mit Zitat antworten