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Alt 21.04.2002, 08:51
Gast
 
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Standard Und Brustkrebs ohne Bestrahlung?

Sali Sigrid
vielen Dank für Deine Antwort. Ehrlich gesagt, ich dachte schon, auf meinen letzten Eintrag antwortet mir jetzt keiner mehr, weil die Sache ziemlich tief geht. Weil es kompliziert ist. Weil es viele Gedanken braucht. Weil es etwas ganz, ganz persönliches ist. - Und ist es denn nicht erstaunlich, dass gerade DU, liebe Sigrid, mir hier antwortest, wo Du erst seit einigen Wochen von Deiner Krankheit weisst? Naja, ich hatte nämlich gehofft, dass hier vielleicht eine Betroffene zu Wort kommt, welche bereits eine "gewollte Veränderung" in ihrem neuen Leben bereits hinter sich hat und mir vielleicht ein bisschen Mut macht! - Mir hat mal jemand von der schweizer Krebsliga gesagt, dass es wirklich sehr wenige Leute gibt, welche auf Grund ihrer Krebskrankheit etwas ganz Neues in ihrem Leben anfangen wollen. Dass die meisten eben so weiter machen wie bisher! Das hat MICH ziemlich nachdenklich gemacht. Offenbar ist dem wirklich so. - Deshalb danke ich Dir von ganzem Herzen für Deine Zeilen, Sigrid!

Meine Geschichte existiert aber nicht "schon einige Jahre", ... nein, nein, erst eineinhalb Jahre! SO lang ist's also gar noch nicht her. Und all meine Gedanken über das "Warum" waren da ganz am ANFANG da. So während den ersten Wochen, weisst Du. Und weil mir schon sehr bald klar war, dass da langes "Rumgegrübel" nichts nützt, schaute ich schon ziemlich schnell nach vorne. Klar, es nutzte mir nichts, nur zu wissen, dass mein lebenslanges "inneres köcheln" über einen innigen Wunsch schon immer DA war. Und OB dies nun zum Krebs geführt haben mag oder nicht, weiss ich ja auch nicht wirklich. Ich stellte das einfach in FRAGE und kam dann zu dem Ergebnis, dass es gut möglich sein KOENNTE! Aber alles andere eben auch. Trotzdem, da war also der Krebs, und vielleicht ist das - wie Du auch geschrieben hast - eine SINN-Frage nach dem "Nach-Vorne-Schauen". Vielleicht ist so ein Krebs auch ein dicker "Schubs", um sich mal klar zu werden: "Hey, Frau! Mach mal Pause! Kehr in Dich und schau nach, was da schief läuft!" Vielleicht ist Krebs ja auch etwas ganz persönliches, individuelles? Das meine ich jetzt, OHNE sich für irgend etwas schuldig fühlen zu müssen! Vielleicht ist Krebs dieses Individuelle des Einzelnen, ... und das falsche Essen und alles drumherum kommt dann am Ende einfach noch HINZU?

Wie auch immer, ich kam also ganz schnell schon zu dem Ergebnis, dass ein künftiges, glückliches, zufriedenes Leben nur GESUND sein kann. Und dass innere Wünsche, langjährige Wünsche, eben auch ausgelebt werden müssen, um den inneren Frieden zu finden, um gesund zu bleiben. Also gibt es nur eines: Nach VORNE schauen und DAS tun, was glücklich macht und Dir die innere Ruhe gibt. - WER will mir da widersprechen, hm?
Das Problem ist eben nur, ... es interessiert keinen! Eine Krankheit bekämpft man schliesslich mit Medikamenten, nicht mit "innerem Seelenfrieden"! Naja, wo kämen wir denn da hin, wenn man allen Leuten, die Krebs haben, ihre Wünsche erfüllen würde? Hach! Du liebe Zeit!

Ich kämpfe also seit eineinhalb Jahren gegen Windmühlen, Sigrid. Ich tue es für mich. Für meinen inneren Seelenfrieden. Für meine Gesundheit. - Und es interessiert keinen! Frustrierend, nicht wahr?
Trotzdem gebe ich nicht auf. DER WEG IST DAS ZIEL, schreibst Du. Hm-hm, so ist es!

Ganz liebe Sonntagsgrüsse und eine dicke Umarmung an Dich, Sigrid!
Brigitte
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