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Alt 03.03.2004, 19:45
Gast
 
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Liebe Dorle,

diese Therapie nach dem Atzpodien-Schema ist eigentlich überall bekannt und sicher auch in Essen ( könnte ich mir nicht anders vorstellen ). Wenn die diese Therapie nicht machen wollen, würde ich mich in anderen Kliniken mit großer Urologie in Deinem Umkreis erkundigen ( Düsseldorf / Münster / Aachen vielleicht???). Eine Zweitmeinung kann ja eigentlich sowieso nicht schaden.

Bzgl. Laserung der Metastasen wollte ich dich sowieso fragen, ob das für Dich evtl. in Betracht kommt. Es ist sicher eine Frage der Größe und der Menge der Lungen- bzw. Lebermetastasen. Laserung ist hier eine Möglichkeit oder auch die Thermoablation. Letzteres ist bei Jürgens zweitem Nierentumor in München gemacht worden ( er hatte ja zeitgleich in beiden Nieren große Tumore, und um ihn vor der Dialyse zu bewahren, haben wir die linke Niere komplett entfernen lassen und aus der rechten ist der Tumor mittels Thermoablation entfernt worden ).Bei Lebermetastasen ist die Methode der Thermoablation ein recht gängiges Verfahren und auch bekannter als bei Nierentumoren.
Beides ist sicher eine recht gute, wenig invasive Methode, wenn die Metastasen gut zu erreichen sind und es zu viele sind, um sie operativ entfernen zu können. Ist Dir Anzahl und Größe der Metastasen im einzelnen bekannt? Von Coswig habe ich noch nichts gehört, aber man kann nie genug Informationen haben, finde ich.
Jürgen hat wenige Lungenmetastasen, die jedoch zu klein sind, um überhaupt mittels Punktion o. ä. erreicht zu werden. Es hieß lange "Verdacht" auf Lungenmetastasen, aber mittlerweile muß man wohl davon ausgehen, daß es welche sich, da die kleinen Rundherde nicht verkalkt sind ( was bei anderer Ursache sicher der Fall wäre ). Aber sie stören uns auch im Moment relativ wenig, da sie bislang absolut stabil sind unter der Therapie, und sich größenmäßig nicht verändern. Man geht davon aus, daß sie evtl. mittlerweile inaktiv sind, weil eben keine Veränderungen auftreten. Leber und Knochen sind bei Jürgen frei.
Wären diese Metastasen in der Lunge aber größenmäßig in einer Region, wo man sie mit wenig Komplikationsrisiko erreichen könnte, hätte ich sicher auch die Möglichkeit der Thermoablation oder Laserung in Erwägung gezogen ( wenn eine OP nicht machbar gewesen wäre ). Die Radiologie der Uniklinik Frankfurt/Main ( Prof. Vogel ) bietet übrigens auch die Thermoablation und die Laserung an.

Bzgl. der Knochenmetastasen: hast Du Schmerzen? Dann wäre eine Bestrahlung sicher sinnvoll. Ansonsten würde ich erst mal auf die Wirkung des Zometa warten. Ich weiß nicht mehr, wie oft Hartmut diese Infusion bekommt, aber ich meine, mehr als 1x im Monat. Bin aber nicht sicher. Aber Hartmut wird Dir diese Frage bestimmt beantworten können. Und bei Hartmut hat sich durch diese Infusionen eine "Knochenverstärkung" wieder eingestellt ( der Nierenkrebs verursacht ja "opsteolytische" Knochenmetastasen, die also den Knochen "auflösen" )

Bzgl. der Immun-Chemo: eigentlich solltest Du nur zur Einstellung der Therapie nach Berechnung des Schemas in die Klinik müssen. Dort wird man in den ersten Tagen dann sehen, wie Du die Therapie verkraftest. Wenn Du dann entlassen wirst, kann sich ohne weiteres der Hausarzt oder Onkologe darum kümmern. Zur kurzfristigen Beobachtung unter der Interleukin-Hochdosis-Phase solltest Du aber nach Möglcihkeit wieder in der Klinik sein ( ein paar Tage ).
Wenn Du übrigens mit der Uniklinik Essen nicht zurecht kommst, gibt es bestimmt noch die Möglichkeit, auch bei Herrn Prof. Atzpodien ( ich glaube, der sitzt in Münster, Fachklinik Hornheide, bin aber nicht ganz sicher) vorstellig zu werden.

Hoffe, ich habe nichts vergessen.

Gruß,Ulrike
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