Hallo Finchen,
ich kann gut verstehen, dass Du die Nase voll hast! Wir kränkeln hier gerade mal seit einer guten Woche: erst fiebrige Erkältung / Nebenhöhlenentzündung zum Wochenende dann Magen-Darm-Grippe und jetzt Bronchitis. Und ich muß sagen, ich habe es jetzt schon satt.
Und den Schnee bin ich genauso Leid. Nun haben wir mit einer befreundeten Familie einen gebrauchten Zwillingsbuggy gekauft, um uns die Kinder gegenseitig mal abnehmen zu können - aber bei den schmal geräumten Fußwegen ist damit (und den zwei Zehnkilobombern) kein Durchkommen. Also steht das Teil in der Garage und Zwerg (inzwischen einigermaßen fit) langweilt sich zu Hause mit seinen kranken Eltern.
Aber dann fällt mein Blick auf das Fensterbrett. Mein Hibiskus gibt sich alle Mühe, täglich eine neue Blüte zu öffnen und am Zitronenbaum hängen grüne und gelbe Zitronen neben den Blüten, die Sonne scheint und alles ist wieder ok.
Du plagst Dich ja nun schon so lange, da darf man auch mal durchhängen. Und Spaß ist ja sowieso was anderes. Ich finde es toll, dass Du den Urlaub gebucht hast. Ich finde, es hilft unglaublich, wenn man sich auf so eine "Belohnung" freuen kann. Und außerdem kannst Du schon jetzt ab und zu ausbüchsen und im Geiste schon das Mittelmeer rauschen hören die Wärme auf Deiner Haut und den Sand zwischen Deinen Zehen spüren. Du schaffst das alles und im Herbst kannst Du dann einfach nur stolz sein, was Du alles gemeistert hast.
So ein blutiges Erlebnis hatte ich übrigens auch - nach meinem PET. Die Ärztin hat mich mit ihren Andeutungen so durcheinander gebracht, dass ich das Drücken vergessen habe. Und dann wunderte ich mich, dass mein (schwarzer) Ärmel sich so nass anfühlte. Erst als ich auf den Boden geschaut habe, habe ich das richtig gecheckt.
Ich wünsche Dir alles, alles Gute,
Mottema
Liebe Birgit,
auch von mir ganz herzlichen Dank für Deinen Beitrag! Es tut gut, zu lesen, dass man es schaffen kann, als Familie das Lymphom so zu verarbeiten. Ich versuche täglich, den Spagat zu schaffen, meinem Sohn (13 Monate) so viel Liebe und Urvertrauen zu geben, dass es für ein Leben reicht - wer weiß, wie lange ich für ihn da sein kann. Und trotzdem loszulassen, mich nicht noch künstlich unersetzbar zu machen, denn es soll ja im Notfall auch alles ohne mich klappen. Und trotz allem auch auf mich aufzupassen, meine Kräfte einzuteilen, auf dass ich auch meine Enkel noch aufwachsen sehe. Ich finde Deinen Bericht überhaupt nicht hart, das ist höchstens unsere Krankheit. Er macht mir Hoffnung, dass auch mein Sohn eines Tages so gut mit der Situation umgehen kann und zeigt, dass es sich dafür zu kämpfen lohnt.
Dir und Deiner Familie die besten Wünsche und alles Liebe,
Mottema