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Alt 19.02.2010, 09:48
hope1977 hope1977 ist offline
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Standard AW: Krebsfamilie??

Hallo zusammen,

ich war die letzten beiden Tage bei meiner Mama. Sie wohnt 80 km von mir entfernt und freut sich sehr, wenn ich mit meinem Sohn komme. Mir tut es allerdings immer sehr weh, dass sie ihn wegen ihrem Lymphödem am Arm nicht halten kann und auch nicht auf den Boden zu ihm sitzen kann.

Ihr habt Recht: es ist sehr wichtig, die gemeinsame Zeit zu geniessen und das Beste daraus zu machen. Zeitweise fühlt es sich an wie früher und dann kommt plötzlich der Hammer im Kopf und das Bewusstsein, dass doch alles anders ist.

Habt ihr auch immer wieder den Gedanken bei unterschiedlichen Situationen gehabt: ist es das letzte Mal?

14 Tage nach der Chemo gehen ihr jetzt die Haare aus. Sie war ständig am Zupfen und hat schön ordentlich jedes Haar in den Mülleimer geworfen . Ich durfte ihre schönen langen grauen Haar kämmen. Gestern nachmittag war ich sehr traurig darüber, weil ich weiss, dass ich sie mit ihren langen Haaren nie wieder sehen werde. Deshalb musste ich auf der Heimfahrt auch immer wieder weinen. Ja klar, was sind schon Haare.

Taddl: zum Thema Psychotherapie: ich habe vor einigen Wochen auch einen Therapeuten aufgesucht. Bisher habe ich aber nicht das Gefühl, dass mir das hilft. Er kann zuhören, aber Hilfestellungen habe ich bisher keine bekommen.

Es freut mich für dich, dass du dein Leben wieder in den Griff bekommen hast. Den Tod als Teil vom Leben zu begreifen und auch anzunehmen, ist ein wichtiger Schritt. Ich habe den Tod noch nie akzeptiert und weit weg von mir geschoben. So nah bin ich ihm auch noch nie begegnet.

Mariesol: "Das Unabänderbare anzunehmen und den eigenen Weg finden, damit umzugehen": das ist sicherlich das Ziel, um mit dem Schicksal klarzukommen.

Habt ihr manchmal auch den Eindruck, dass alles sich wie ein Puzzlespiel zusammenfügt und vorbestimmt ist? Meine Mutter hat sich vor zwei Jahren entschieden, ihren Job zu kündigen, weil sie massiv gemobbt wurde. Ich habe immer gedacht, wozu das gut ist. Unterbewusst habe ich immer befürchtet, dass sie nie das Rentenalter erreichen wird und durch die Kündigung noch etwas Zeit für sich hat. Sie ist eine leidenschaftliche Gärtnerin und hatte letztes Jahr einen wunderschönen Blumengarten angelegt.

Euch allen ein schönes Wochenende,
Nicole
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