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Alt 16.03.2004, 22:56
Gast
 
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Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Liebe Ramona,

die Therapie, die du beschreibst, klingt nicht nach Mistel, sondern nach der Variante "Tumorimpfung" mit dendritischen Zellen. Hierbei wird aus den Krebszellen des Tumors ein "Impfstoff" hergestellt, der vor Metastasierung schützen soll. Diese Therapie ist, wie gesagt, noch eine Studie, die noch nicht abgeschlossen ist. Unter dem Thread "Tumorvakzine - LipoNova" kannst Du mehr über die Vorstellung der Studie auf dem diesjährigen Krebskongress nachlesen ( wobei die Firma LipoNova nur eine von mehreren ist, die an dieser Therapie arbeiten ).
Mein Mann Jürgen hat auch Tumorgewebe einfrieren lassen, um ggf. auf die Tumorimpfung in Kombination mit der Immun-Chemo zurückgreifen zu können, falls die Immun-Chemo, die er macht (wegen doppelseitigem Nierenzellkarzinom mit Lymphknotenbefall, diagnostiziert vor knapp 2 Jahren )mal nicht greifen sollte. Bisher haben wir wegen der Metastasierung die Immun-Chemo mit Interferon / Interleukin / 5 Fu durchgestanden. Mit bisher gutem Erfolg: es hat seither einen Krankheitsstillstand gegeben! Aber, wie gesagt, war bei Jürgen ein Lymphknoten positiv, und es bestand der Verdacht von vornherein auf kleinste Lungenmetastasen. Damit gab es dann für uns keine weitere Frage: es kam nur die Immun-Chemo in Betracht, weil sie die einzige schulmedizinisch bekannte Therapiemethode beim metasierten Nierenzellkarzinom ist mit nachgewiesener Erfolgschance von 30 - 40 %.

Erkundige Dich bitte zunächst unbedingt nach dem pathologischen Ergebnis der entfernten Lymphknoten und dem Tumorstadium, wenn Du zu Deinem Vater fährst. Das ist m. E. sehr wichtig für das weitere Procedere. Wenn es nämlich wirklich keine Fernmetastasen gibt und auch die entfernten Lymphknoten negativ waren, ist es m. E. wirklich die Frage, ob Dein Vater sich mit der Immun-Chemo zu diesem Zeitpunkt belasten sollte! Aber das ist nur meine persönliche Meinung! Denn diese Therapie ist schon sehr hart und wirklich keine Prophylaxe, sondern eine Therapiemassnahme beim metastasierten Nierenkrebs! Aber das ist letzendlich die Entscheidung Deines Vaters, denn er muss seinen Weg finden, den er gehen will und hinter dem er steht! Ich denke, da kann man nicht raten, was er tun sollte und was nicht.....

Aber eines ist wirklich ungemein wichtig, und da sollte er sich auch auf keine Diskussionen einlassen: die engmaschige Kontrolle alle 3 Monate, und hier bitte nicht nur Röntgen und Ultraschall, sondern CT oder MRT!!!

Wenn Du Näheres weist, freue ich mich, wieder von Dir zu hören.

Liebe Grüße,
Ulrike
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