Einzelnen Beitrag anzeigen
  #207  
Alt 05.05.2010, 03:55
m-l m-l ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.05.2010
Beiträge: 3
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Ich bin gerade auf dieses Thema gestoßen, weil ich eigentlich etwas über Rhabdomyosarkomberichte lesen wollte. Bei dieser Gelegenheit schreibe ich ein paar Zeilen über meinen kleinen Bruder, der am 20.07.2009 den Kampf gegen den Krebs verloren hat...

Es war im Jänner 2008 - eine "Zyste" im linken Unterkiefer hat sich als faustgroßer, bösartiger Tumor (embryonales Rhabdomyosarkom) herausgestellt. Eine 24 Stunden lange OP folgte. Danach Tracheostoma, PEG-Sonde und Rekonstruktion der linken Gesichtshälfte...

Nachdem alles wieder recht "gut" ausgesehen hat, folgte im Februar 2009 der nächste Schlag ins Gesicht: Metastasen in der Lunge.

Diese ließen sich nicht mehr stoppen, zig Höchstdosischemo´s schlugen leider nicht mehr an. Mein Bruder hat gekämpft bis zum Schluss. Hatte trotz seines Leiden´s immer Lebensmut.
Ich habe ihn bewundert, woher er soviel Kraft nehmen konnte.

Sein Ausgangsgewicht betrug 102kg, zum Schluss blieben nur mehr 62kg und er war ausgemergelt, sah so zerbrechlich aus.

Nachdem die Lungenmetastasen im wahrsten Sinn des Wortes "explodierten" und ihm die Luft zum Atmen nahmen, schlief er am Montag, den 20.07.2009 ein.

Es ist schwer zu verstehen, warum ein Mensch mit 22 Jahren solch ein Leid ertragen muss. Ich habe es bis heute verdrängt und möchte es noch immer nicht wahrhaben, dass mich mein Bruder nie mehr in den Arm nehmen wird.
Es tut so weh!!!!!!!
Warum?!
--> Warum ist eine Frage, die ich wohl nie beantwortet bekommen werde.

Ich lindere meinen Schmerz ein wenig, indem ich mir vorstelle, dass es meinem Bruder im Himmel, oder wie man den Ort nennen möchte, wo er sich nun gerade befindet, besser geht als in den letzten Monaten vor seinem Tod.
Ich stelle mir vor, dass er ständig bei mir ist. Nicht körperlich, aber seine Seele ist sicher immer bei mir!!!!!!!

Ich bin froh, diesem Forum beigetreten zu sein, denn es tut gut, einfach über seine Gefühle frei reden zu können und zu wissen, es sind viele Leute da, die einen verstehen!
Mit Zitat antworten