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Alt 16.05.2002, 16:33
Gast
 
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Standard kleinz. Bronchialkarzinom - wie verhalte ich mich?

Hallo liebe Silvia! *knuddel*

Oh je, es tut mir leid, was du da schreibst. :-( Und ich weiß genau, dass ich dich nicht wirklich trösten kann, denn das Gefühl, hilflos daneben zu stehen, mit den Worten auf den Lippen "Bitte, versuch doch wenigstens, ob es was bringt...", und die Antwort ist, "Ich will das alles nicht, es hat doch keinen Sinn mehr...", das kenne ich zugut. Es zerreißt einem das Herz...
Wenn du die Einträge hier aufmerksam liest, dann weißt du, dass meine Mami solche "Phasen" auch hat. Sie dauern mal kürzer, mal länger... und sie tun weh, weil es in diesen Phasen natürlich meineer Mami auch so schlecht geht, sie weint, sie ist verzweifelt, und man kann nicht wirklich helfen. Denn, die innere Kraft, die kommt nur aus dem Menschen selber... und das ist das Tragische an der ganzen Sache, liebe Silvia, dass wir als Töchter, diese Kraft nicht bei unseren Mamis aktivieren können, vielleicht anstubsen, aber nicht aktivieren... das macht traurig, wütend und mutlos. :-(

Ich habe mich neulich zufällig mit einem NLP-Trainer unterhalten, (Bekannter einer entfernten Bekannten :-) ) das ist kurz und knapp gesagt, ein neuer Zweig der Psychotherapie, dort arbeitet man mit positiven Bildern... soll auch in der begleitenden Krebstherapie sehr gut und sinnvoll sein. Vom Grundsatzz her... man darf sich nicht sagen "Ich will nicht sterben"... das "nicht" in dem Satz vermittelt dem Unterbewußtsein schon ein negatives Gefühl... der richtige Weg sei "Ich WILL leben!"... so in die Richtung geht das. Ihm habe ich mein "Leid" geklagt, dass sich meine Mutter "irgendwie" nicht helfen lassen will... seine Antwort hat mich echt umgehauen. Er meinte, das Problem läge schon darin, dass ich etwas für meine Mama wolle, mir etwas für sie wünsche, nämlich, dass sie auf dieser Welt bleibt...
Manchmal sei es für `Kranke´ eine zusätzliche Belastung, wenn die nahen Verwandten die eigenen Ängste und Hoffnungen in jede Begegnung `mitbringen´. Wenn ich es schaffe, meiner Mutter zu vermitteln, dass ich sie liebe, egal ob sie geht (was traurig und schade wäre) oder sie einen Weg findet auf gute Weise zu bleiben (was
ich durchaus als meinen Wunsch behalten soll), und ich die Bereitschaft
signalisiere, meine Mutter auf IHREM Weg zu unterstützen ... dann könne es sehr gut sein, dass sie DANN auch für meine Angebote offener wird. Denn es spielt ja auch immer die Angst mit, den Kampf trotz allem nicht zu schaffen... seine Tochter "zu enttäuschen"... und diesen Druck muß man irgendwie nehmen. Ja, das kleine Gespräch fand ich sehr interessant, es hat mir sehr geholfen... vielleicht hilft es dir auch.

Natürlich war mein erster Gedanke... hey, das ist es. Der Mann ist gut... vielleicht geht meine Mutti ja zu ihm. Naja, ;-) kannste dir ja denken... Möchte sie nicht. Ich denke jetzt, sie möchte "noch" nicht. Sie weiß jetzt, dass es diese Möglichkeit gibt, sie kann, ne, nicht kann, sie MUSS das jetzt selbst entscheiden. Silvia, so weh es tut, wenn man all die Begleittherapien im Hinterkopf hat, wenn man selber davon überzeugt ist... es ist IHR krebs, es ist IHRE Krankheit, es ist IHR weg...

Einen Tip habe ich noch. Meine Mutti ist ja auch sehr widerwillig mit mir in diese Naturheil-Praxis maschiert... "was soll ich hier?"... Naja, ABER, vielleicht hast du es gelesen... sie fühlt sich schon nach kurzer Zeit, seit sie die Vitamine, etc. nimmt, besser. Selbst der bekloppte Kommentar des Arztes (s.o.) hat sie nicht aus der Fassung gebracht... eben weil es ihr hilft. Druck dir alle nötigen Infos bei www.biokrebs.de aus, über Vitamine, Mistel, etc. und lies deiner Mami die wichtigsten Zeilen daraus vor. Sag, sie soll einfach nur zuhören, sie müsse sich nicht äußern, nur sie solle überlegen, ob sie es nicht doch will... Und dann leg ihr die Zettel auf den Tisch und laß das Thema.

Zur Finanzierung noch folgendes:
Ich gebe auch viel auf Heilpraktiker, das dumme ist nur, dass das die Kasse nicht zahlt. Ihr habt folgende Möglichkeit... such unbedingt einen praktizierenden Hausarzt (also einen "richtigen" Dr. med.), der auch Naturheilkunde praktiziert. Davon gibt es inzwischen recht viele und DIE werden auch von der Kasse bezahlt. Zumindest die Mistel und die Vitamine, Selen oftmals auch, wenn auf dem Rezept vermerkt ist, dass es sich um eine "begleitende Krebstherapie" handelt. Die Ärztin, bei der wir waren, praktiziert jetzt als "Heilpraktikerin", ABER sie ist auch "normale" Ärztin und hat das kleine aber feine DR. med. vor ihrem NAmen und auf dem Rezept stehen, und dann zahlt die Kasse das meiste. Zumindest die von meiner MAmi.

Und noch was:
Eine andere Möglichkeit ist auch, (ich weiß nicht, wie lange die Chemo noch läuft) dass sie in eine Rehaklinik geht, die ganzheitlich arbeitet. Sie hat Anrecht auf eine solche Maßnahme!!! Das wird bezahlt. Aallerdings muß das zwei Wochen nach Abschluß der Behandlung passieren (äh, glaube ich), ansonsten verliert man den Anspruch darauf. Schau dir mal diese ganzheitliche Klinik hier an (Onkologie), die versuche ich, meiner Mama schmackhaft zu machen, so etwas wäre bestimmt auch für deine Mutti was:

www.habichtswaldklinik-ayurveda.de

Muß ja nicht die sein, von der Art gibt es in ganz Deutschland welche.

Uff, so, das war mein Roman für heute... *g*.
Hoffe, ich konnte dir ein bißchen helfen. Silvia, Kopf hoch, und meld dich mal wieder!!! *ichdrückdichmalganzfeste*

Liebe Grüße, Tanja :-)
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