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Alt 05.08.2010, 10:20
new-dawn new-dawn ist offline
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Standard AW: Lymphom noch obendrauf

Hallo Marion,

mir haben damals mehrere Ärzte gesagt, ich solle gar nicht von Krebs sprechen. Zitat: "Sie haben ein Lymphom und Lymphome sind behandelbar." Zum einen tat mir das selbst gut, zum anderen habe ich auch meinem Sohn gesagt, dass ich ein Lymphom im Bauch habe, das wieder weggehen soll und dass ich deshalb nun hin und wieder ins Krankenhaus müsse. Mit dem Begriff "Lymphom" konnte er natürlich nichts anfangen, aber er hat sich damit zufrieden gegeben. Ich wollte nur verhindern, dass der Begriff "Krebs" sich bei ihm festsetzt. Außerdem dachte ich damals noch, dass meine Krankheit irgendwann für meine Umwelt deutlich sichtbar werden würde (was nicht passiert ist) und möglicherweise irgendein Kind im Kindergarten ihn damit konfrontieren würde. Wie sagte meine Hausärztin: "Irgendein Schlaumeier wird ihm sagen: "Deine Mama hat Krebs und daran stirbt man." Ich wollte nicht, dass das passiert. Deshalb ging es bei uns immer um Lymphome. Kaum jemand aus dem weiteren Umfeld weiß, dass ich Chemo hatte und für die Kinder war es im Grunde ebenfalls nicht spürbar. "Alle Jubeljahre" (aus Kindersicht) musste ich halt für einen halben Tag ins Krankenhaus, dann war ich wieder da. Dass danach "nur" Bilderbuch gucken, malen etc. angesagt war, ist ihnen wohl nicht aufgefallen.
Nun wird deine Therapie möglicherweise anders ausfallen - aber deine Kinder sind vielleicht aufgrund der MS bereits daran gewöhnt, dass es Mama nicht immer supergut geht - und es ist ganz normal und okay. Vielleicht musst du ja wegen des Lymphoms gar kein sooo großes Faß aufmachen. Halt noch 'ne Krankheit, für die du Medizin brauchst, wegen der du manchmal ausruhen musst, ins Krankenhaus musst. Und die nichts mit Omas Krankheit zu tun hat.
Liebe Grüße
Dawn
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