Einzelnen Beitrag anzeigen
  #190  
Alt 10.04.2004, 17:42
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Glioblastom ........... Hoffnung?

Hallo Ingo,

ein Glioblastom wächst infiltrativ. D.h. in dem umliegenden Gewebe befinden sich noch jede Menge Tumorzellen. Deshalb wird von den Neurochirurgen eigentlich immer eine Bestrahlung nach der OP empfohlen, um den Tumor zu bekämpfen. Bei guter körperlicher Konstitution sollte vielleicht ein kombinierte Strahlen-Chemo-Therapie (mit Temozolomid) erwogen werden. Fragt mal danach.

Lasst euch von den behandelnden Strahlenmedizinern genau über die möglichen Wirkungen und Nebenwirkungen aufklären. Insbesondere die Gabe von Dexamethason (Cortison) ist mit Nebenwirkungen verbunden. Packungsbeilagen immer aufmerksam lesen. Mit dem Heilungsprozess von der OP können auch Komplikationen (u.a. Krampfanfälle) auftreten. Sprecht mit den Ärzten darüber.

Nach Ende der Bestrahlungsphase kann der Patient eine Anschlussheilbehandlung durchführen. Die formellen Angelegenheiten können mit dem Sozialdienst des Krankenhauses besprochen werden. Dort werden z.B. Einschränkungen wie motorische Aphasie, körperliche Beeinträchtigungen (Lähmungen) intensiv behandelt.

Etwa 6-8 Wochen nach der Bestrahlung sollte ein MRT/CT erfolgen, um festzustellen wie erfolgreich die Behandlung war. Danach alle 12 Wochen. Leider hat der Tumor die Eigenschaft stark zu rezidivieren, d.h. nachzuwachsen und wiederzukehren. Wenn neurologische Ausfälle auftreten, sollte unverzüglich der Arzt aufgesucht werden.

Baut zu den Ärzten ein Vertrauensverhältnis auf. Wenn das nicht möglich ist, wendet Euch an andere. Fordert Akteneinsicht im Krankenhaus/bei den Ärzten. Legt Zuhause eine Akte mit den Unterlagen (Kopien: Histologie, Bildaufnahmen, OP-Bericht etc.) über die Krankheit an.

Sicherlich, die Prognose ist nicht so günstig, aber es gibt Patienten, die leben schon viele Jahre damit. Lasst Euch nicht unterkriegen. Und: Geniesst das Leben.

Gruß
Mit Zitat antworten