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Alt 10.11.2010, 16:37
Stella4711 Stella4711 ist offline
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Standard AW: Schlafende Krebszellen

Ihr Lieben,

auch ich habe mir zwischenzeitlich wie so einige die „Wäre Ostac besser für mich?“-Frage gestellt und mir deswegen das ein oder andere zum Thema durchgelesen. Mir hat es etwas Klarheit gebracht, daher hier eine Zusammenfassung:

Erstmal ganz von Anfang an: Wie wirken Bisphosphonate? (alle, nicht nur Zometa und Ostac...und ganz allgemein, nicht speziell auf den adjuvanten Einsatz bezogen)
Sie...
...kurbeln den programmierten Zelltod an
...behindern den Tumor, in die Nachbarschaft vorzudringen
...erschweren die „Wanderschaft“ der Krebszellen
...bremsen die „Klebeeigenschaft“ der Tumorzellen und
...verstärken die Wirkung von Chemo und AHT (im Reagenzglas).


Welche Bisphosphonate gibt es?:
In der palliativen Behandlung ist inzwischen die dritte Generation von Bisphosphonaten im Einsatz.
Es stehen zurzeit vier Substanzen zur Verfügung. In der Reihenfolge ihrer Entwicklung sind das:
Clodronat (Ostac ist das Clodronat von der Firma Roche, es gibt auch andere)
Pamidronat
Ibandronat (Bondronat)
Zoledronat (Zometa ist von ******** und es gibt wohl keine anderen Anbieter)
Verbesserung bei den „jüngeren“ Bisphosphonaten: Steigerung der Wirksamkeit (Verbindung mit Knochenzellen), dadurch reichen kleinere Mengen, bessere Verträglichkeit.

STUDIEN zu Bisphosphonaten in der Adjuvanz:
Erste Studienergebnisse schon 1998: Entwicklung von Knochenmetas kann durch die adjuvante Therapie mit Bisphosphonaten verringert werden (Diel I, Solomayer EF, Costa FD et al.)
http://www.cgg-mannheim.de/resources/downloads/doc9.pdf Wenn ich das richtig sehe, war der Hormonrezeptorstatus hier nicht von belang. Hier auch noch weitere Infos zu Studien von Diel: http://www.cgg-mannheim.de/publikationen/diel.php

2002 Ergebnis einer weiteren Studie: Nachweis über die Verbesserung des Gesamtüberlebens (Powels T, Paterson S, Kanis JA et al.) http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12149294
Auch hier war der Hormonrezeptorstatus nicht relevant.

Diese beiden Studien wurden mit Clodronat durchgeführt, also dem Wirkstoff von Ostac.

In 2008 kamen dann die ersten Studienergebnisse zu Zometa (ABCSG-12-Studie). Hier allerdings nur für die Begleitbehandlung zur AHT.
Hintergrund ist anscheinend: Die Studie sollte ein Vergleich von Anastrozol und Tamoxifen im Hinblick auf krankheitsfreies Überleben sein. Für Zometa sollte in einer Substudie lediglich dessen Einfluss auf die Knochendichte bestimmt werden. Deswegen fielen Erkrankte mit negativem Hormonrezeptorstatus durchs Raster. http://www.abcsg.at/abcsg/studie12/
(Für Anastrozol sprach nach Abschluss der Studie wohl nichts, aber für Zometa umso mehr...in dieser Studie liegt wohl auch die Verwirrung, was Bisphosphonate mit dem Rezeptorstatus zu tun haben (?))

Danach gab es weitere sehr gute Studienergebnisse zu Zometa, hier ein Artikel mit einer Zusammenfassung: http://www.tellmed.ch/include_php/pr...p?file_id=5960

Was mir nicht untergekommen ist, ist eine Studie nur zur rezeptornegativen Subgruppe. Essen, ick hör dir trapsen.

Ich für mich kann jetzt Überlegungen zu Ostac ad acta legen (habe das „Glück“ von Rezeptoren...wobei die Studienlage ja nicht sagt, dass Zometa bei „negativen“ nicht so gut wirkt), vielleicht helfen die Infos der ein oder anderen von euch auch.
Jetzt mache ich auch endlich Schluss hier!

LG

Stella
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