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Alt 05.12.2010, 14:38
DirkDu DirkDu ist offline
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Standard AW: Komm gerade vom Doc - Hodenkrebs

Hallo zusammen,

jetzt wollte ich mal wieder melden, für mich ein bis zwei Fragen klären, falls jemand "erfahrenes" so gnädig wäre. Und vielleicht hilft mein Erfahrungsbericht dann auch dem ein oder anderen, der gerade erst von der Nachricht erfahren hat.

Durch eine starke Angina wurde meine OP etliche Tage nach hinten verschoben, am Donnerstag, den 2.12. ( also 1 Monat nachdem ich von der "Neuigkeit" erfahren habe, war es dann soweit ). Mittwoch hatte ich alle nötigen Voruntersuchungen im Krankenhaus in Oberhausen Sterkrade. Alle waren dort sehr nett und sind fast schon zu verständnisvoll mit mir umgegangen. Aber gut, ich bin etwas gefestigter, wusste jetzt ja auch schon länger von meiner Erkrankung.

Da wurde dann Blut abgenommen, Ultraschall gemacht, EKG, Lungenvolumen etc. gemessen.

Donnerstag morgen musste ich dann um 7 Uhr auf Station erscheinen, durch das schöne Wetter da draussen war ich erst um 7.25 Uhr dort. OP von mir wurde dann etwas nach hinten verschoben, sollte eigentlich direkt um halb acht operiert werden.

Um 10 Uhr wurde ich dann soweit fertiggemacht, OP Hemd angezogen, vorher wurde untenrum noch das wegrasiert, was ich nicht erwischt hatte. Winke winke zum letzten Hoden gesagt, mich artig für 32 Jahre Spass bedankt und dann ab auf den OP- Tisch.

Da es meine 1. OP war, war ich sehr aufgeregt. Aber auch hier: Schwester und Anästhisiearzt waren super nett, beruhigte mich etwas. Vorher bekam ich zwar eine Tablette, die mich beruhigen sollte: Ob sie wirkte, weiss ich nicht wirklich. Aber egal. Dann hörte ich nur noch den Satz: Ich spritze jetzt das Narkosemittel, das wird gleich etwas warm werden. Ich kann mich nur noch dran erinnern, dass es um Brustkorb etwas warm wurde, dann war ich schon weg.

Irgendwann wurde ich dann wach im Aufwachraum und war sofort top fit. Die Schwester auf der Aufwachstation war sehr überrascht, wie fit ich schon wieder sei und veranlasste dann meine Abholung aufs Zimmer. Mir gings super, nur dieses dämliche OP- Hemd nervte mich irgendwie. Mich zu bewegen traute ich mich allerdings noch nicht. Entfernt wurde der linke Hoden, ein Schnelltest hat die Bösartigkeit, die man schon über Ultraschall nicht mehr ausgeschlossen hatte, bestätigt. Über Ultraschall hatte man gesehen, dass mehr als 50 % des Gewebes schon tumorös waren, eine grosse Wahrscheinlichkeit wohl dafür, dass ein bösartiger Tumor in mir wucherte? Ich weiss es nicht wirklich, so genau hörte ich auch nicht mehr hin. Ich wollte einfach nur die OP.

Auf dem Zimmer angekommen hing ich am Tropf den ganzen Tag. Gerade erst auf dem Zimmer lies ich mir vom Pfleger mein Handy geben. Ich rief vergnügt alle Leute an, um ihnen mitzuteilen, wie gut es mir ging. Ich weiss da allerdings rein gar nichts mehr von. Ich war erschrocken, als ich gestern mal meine Anrufliste durchgesehen habe. Aber Schmerzen waren fast gar keine da. Es fühlte sich vielmehr an, als hätte ich in 2 Stunden 1000 Sit ups machen müssen, ein starker Muskelkater im Bauchraum fühlt sich ähnlich an, wo ich gut mit Leben konnte.

Donnerstag durfte ich nicht aufstehen, blieb ich also liegen. Freitag morgen nach dem Wecken durfte ich dann endlich aus dem Bett steigen. Ich war heilfroh, durfte auch direkt duschen gehen, ZÄHNE PUTZEN ( wie geil! ) und frühstücken. Kann das Leben schön sein, Schmerzen immer noch keine.

Dann war Freitagmittag Visite und der Arzt fragte mich zu meinem Erstaunen, ob ich übers Wochenende beurlaubt werden möchte, ich solle dann Sonntagabend wieder im KH aufkreuzen. Ich dachte mir, was? Die OP ist keine 24 Stunden her und wieder nach Hause? Aber gut, der Gedanke daran war natürlich reizvoll.

Jetzt bin ich seit Samstagvormittag daheim und muss sagen, dass ich hier noch schneller fitter werde, als im KH. Heute gehts mit der Wunde wieder ein Stück besser, ich bin echt positiv überrascht. Heute Abend fahr ich dann wieder zum Krankenhaus, wo ich die Nacht verbringen muss, da ich morgen früh um 6.45 Uhr wieder nach Duisburg zum CT gefahren werde. Ich muss heute Abend ein Kontrastmittel trinken, ungefähr 1 Liter. Meine erste Frage: Muss dieses Kontrastmittel pur getrunken werden, also trink ich wirklich nur 1 Liter oder muss ich zusätzlich noch mehr trinken? Dann stell ich das trinken hier nämlich ab 18 Uhr heute abend ein. Meine 2. Frage: Wie war es bei Euch? Kann ich damit wirklich rechnen, dass ich nach dem CT morgen und der Besprechung der CT Ergebnisse erstmal aus dem KH entlassen werde? Ich bin selbständig. Der mich aufnehmende Arzt hatte mir am Mittwoch gesagt, nach dem CT könne ich nach Hause, wenn ich keine Schmerzen mehr habe.

Habe gestern vergessen zu fragen, ob das wirklich wahrscheinlich ist. Da ich selbständig bin, müsste ich das aber heute schon wissen. Im KH ist aber gerade ganz schlecht an solche Infos zu kommen. Wie wahrscheinlich ist also eine morgige Entlassung?

Das wären meine 2 Fragen, vielleicht erbarmt sich ja jemand. Das Wetter ist ja geradezu internettauglich.

Geändert von DirkDu (05.12.2010 um 14:44 Uhr)
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