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Alt 26.11.2013, 11:38
Betty28 Betty28 ist offline
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Standard AW: Meine Eltern... Gekämpft und doch verloren....

Hallo ihr Lieben...
Zuerst einmal möchte ich mich für euren Zuspruch bedanken, es tut echt gut verstanden zu werden.
Viele aus meinem Umfeld können es nicht verstehen, dass ich 1 1/2 Jahre danach immer noch am kämpfen bin, jeden Tag. Mal mehr, mal weniger. Je nach Tagesform. Es gibt Tage, da rückt alles nach hinten, habe sehr unbeschwerte Momente. Dann gibt es wieder Tage, da falle ich in ein riesiges Loch... Bin verzweifelt und wütend, warum sie mich alleine gelassen haben.
Dann bin ich wieder um unsagbar traurig, dass ihnen nicht mehr Zeit geblieben ist, obwohl beide doch so tapfer gekämpft haben.
Ausserdem frage ich mich immer wieder, ob ich alles richtig gemacht habe? Ich mach mir heute noch schlimme Vorwürfe, dass ich 1 Woche vor Mamas Tod noch im Urlaub war. Obwohl ich wusste, das es ihr alles andere als gut ging. Ich habe meinen Urlaub damals mit dem Onko Doc besprochen, er meinte damals, ich müsste mir keine Sorgen machen, etwas Abwechslung würde mir gut tun. Wenn ich gewusst hätte, das es so schnell gehen würde, wäre ich nie und nimmer gefahren und hätte die Zeit mit ihr bewusst genossen.

Liebe Gitti, Ich drücke dich lieb zurück Ich hab gerade deine Geschichte gelesen.... Es tut mir so leid, dass du deinen Mann verloren hast. Es ist so schwer, geliebte Menschen so kämpfen und leiden zu sehen.

Liebe Gina79, ich kann deine Vorwürfe gut nach empfinden. Aber ich bin mir absolut sicher, du brauchst dir keine zu machen!!! Ich habe deine Geschichte gerade nachgelesen.
Dein Papa wollte bestimmt das ihr euch keine Sorgen macht und so viel Last von euch nehmen wie es nur geht. Meine Mama war oft auch so, sie wollte bis zum Schluss immer alleine auf die Toilette, weil sie nicht wollte dass ich sehe wie schlecht es ihr wirklich geht. Hat sich sogar am Abend bevor wir in mit dem RTW die Notaufnahme fuhren, gut gelaunt die Nägel lackiert (Hände und Füsse). Sie hat alle Register gezogen, um mir nicht noch mehr Angst zu machen, wie es der Krebs schon tat.

Liebe Sternschnubbe, vielen Dank für deine lieben Worte. Ich hab sie mir nun so oft durch gelesen und kämpfe jedes Mal mit den Tränen.
Es war eine super schöne Geste von dem Notfallarzt, dass er ihr ein so wunderschönes Zimmer für ihre letzte Reise organsiert hat und ich bin auch dankbar, dass ich mich auf diese Art und Weise verabschieden konnte. Denn das konnte ich bei meinem Daddy auch nicht... Ich konnte ihm keine lieben Worte auf seine letzte Reise mitgeben und dass tut mir heute noch weh.
Nein, ich hab leider niemanden in der Familie der mich Unterstütz, da unsere Familienverhältnisse sehr zerrüttet sind und meine beiden Omas und Opas gestorben sind, als ich noch ganz klein war.
Meine Mama war meine Familie... Ich war ganz alleine mit Beerdigung arrangieren, Ämter, Wohnung ect. Ich war nach allem so fertig und nicht fähig zu reagieren und agieren, dass ich an falsche Menschen geraten bin, die mir noch mehr schadeten.Ich wollte wohl einfach nicht alleine sein. Nun bin ich vor 4 Monaten von Zürich nach BaWü gezogen zu meinem Partner. Der mich zu meinen miesesten Zeiten kennen gelernt hat und mir wieder neuen Lebensmut geschenkt hat. Nun versuche ich mein Leben wieder auf dir Reihe zu kriegen.

Liebe Tine, auch dir vielen dank für deine lieben Worte und deine Fähigkeit in allem negativen doch etwas positives zu sehen... Du hast mir gerade meine düsteren Gedanken vertrieben.:

Alles liebe und viel Kraft wünscht euch eure
Betty
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