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Alt 01.06.2012, 08:33
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Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Standard AW: bronchialkarzinom endstadium kleinzellig

Liebe Dani,

ich habe eben noch mal den Anfang deines Threads gelesen... Du hast eine ganz schöne entwicklung innerhalb dieser kurzen Zeit gemacht, findest du nicht? Schau mal, welche Kräfte du mobilisiert hast und dass du deine eigenen Grenzen weit, weit hinter dir gelassen hast. Du schriebst, dass du es kaum aushalten könntest bei deiner Ma und jetzt bist du immer an ihrer Seite! Das ist doch wunderbar! So traurig es ist, dass deine Mama diese Krankheit erleidet, es hat dich wachsen lassen. Und du machst das alles wunderbar! Dass du dich leer und ausgepumpt fühlst, ja, das kenne ich auch noch allzu gut. Es erschöpft psychisch und physisch und ich war eigentlich immer müde. Manchmal geht es mir heute noch so, das sind wohl die Nachwirkungen dieser Zeit. Aber es ist so schön, dass du diese Zeit mit deiner Mutter nutzt und jetzt so stark für sie bist.

@Rita: Das hast du großartig gemacht, dass du dieses Gespräch über den Tod, das Sterben und die Wünsche deiner Mutter zugelassen hast und auf alles eingegangen bist. Ich weiß selbst, wie schwer das ist und dass es einem geradezu das Herz bricht. Für uns sind unsere Eltern unsterblich und darum fällt es uns so schwer, über ihr Sterben zu sprechen. Aber du hast dadurch deiner Mama ein Geschenk gemacht und ihr eine Last abgenommen. Nun hat sie wieder etwas für sie seht, sehr Wichtiges geklärt und damit weiß sie, dass alles geregelt sein wird und ihre Wünsche berücksichtigt werden. Wieder etwas erledigt, so dass sie, wenn die Zeit eines Tages gekommen sein wird, gehen kann in dem Wissen, dass alles irgendwie weiter geht. Ich habe auch solch ein Gespräch mit meinem Vater geführt. Und wir haben beide geheult wie die Schlosshunde und uns in den Armen gelegen. Aber Rita, als mein Vater verstarb, war ich so froh zu wissen, wie er seine Trauerfeier gestaltet haben wollte. Wir konnten alles seinen Wünschen entsprechend ausrichten und auch das war ein Trost (wenn du es jetzt auch noch nicht glauben magst)...

Ihr macht das wunderbar und seid großartige Töchter!!! Weiterhin viel Kraft und ihr dürft auch mal weinen, wenn euch danach zumute ist und ihr dürft auch mal schwach sein, denn man kann nicht immer stark sein...

Alles Liebe
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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