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Alt 27.09.2014, 19:58
Timberwolf Timberwolf ist offline
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Standard Die nächsten 50 Jahre...

Hallo ihr,

ich hatte vor ein paar Wochen schon mal geschrieben. Meine Mama ist Mitte August an den Folgen des Lungenkrebses mit 51 Jahren vor meinen Augen gestorben. Davor hat sie 8 Monaten tapfer gekämpft und dann war es innerhalb von drei Tagen soweit.
Ich vermisse sie so sehr. Und was ich noch mehr vermisse, ist, meine kleine Tochter mit ihr zu sehen. Sie ist erst zwei und wird sie nie an ihren Lieblingsoma erinnern. Die zwei waren aus einem Holz geschnitzt, es war sofort die große Liebe, obwohl meine Mama nicht die typische Oma war und sein wollte. Überall in der Stadt die Oma-Mütter-Kinder-Kombination tut einfach so weh.
Zum anderen ist kurz nach Geburt vor zwei Jahren meine Oma, bei der ich mich immer wie zu Hause gefühlt habe, gestorben. Ich hatte weder Zeit mich zu verabschieden noch richtig zu trauern. Sie lag einige Wochen nach Schlaganfall in der Klinik und im Pflegeheim und ich habe mich nicht so um sie gekümmert, wie sie es verdient hat. Aber ich hatte Angst, dass es meiner Ungeborenen Schaden könnte, wenn ich mich nicht emotional abschotte. Nein, es war einfach so, ohne dass ich es hätte entschieden. Und jetzt stehe ich mit 30 Jahren ohne Familie da. Ich frage mich, wie ich den Rest meines Lebens ohne solche schaffen soll? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Manchmal habe ich auch gar keine Lust dazu.
Klar, ich habe eine Tochter und einen Lebensgefährten und manch einer sagt, dass ich doch mehr hätte als manch anderer. Aber ich fühle mich einfach mutterseelenallein. Meine Tochter soll Kind sein und sich nicht um mich sorgen. Das ist einfach etwas anderen. Und eine Mama hat man nur eine, da kann man machen, was man will.
Ich bin einfach so traurig und keiner von meine Freunden und Bekannten kann es nachvollziehen. Sie haben alle noch Familie in diesem Sinne.
Es ist einfach ungerecht. Meine Mama war so jung und aktiv. Sie hatte sich gerade ein Haus gekauft und einen kleinen Traum verwirklicht. ich war so stolz und habe es ihr nie gesagt, weil ich immer die Vernünftige von uns war.
Heute habe ich ein Video von ihr und meiner Kleinen gesehen- es war so schlimm, auch noch ihre Stimme zu hören. Nie wieder.
Und das nachdem sie einmal eine andere Krebsart besiegt hatte. Sch... Krankheit. Die Existenz dessen lässt an nicht mehr glauben.
Es ist alles so hoffnungslos im Moment, trotz kleinem lachenden, trotzenden Sonnenschein.

Ein trauriger Timberwolf
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