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Alt 30.08.2013, 16:04
fofo fofo ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo sassalein,

erst einmal zu den Ärzten der Uni. Verschafft euch Gehör! Fragt nach! Mir wird immer mitgeteilt, wie dick der Tumor noch ist und wie sich die Strahlennarbe entwickelt (hat). Die Oberschwester der Ambulanz hatte mir mal gesagt, dass sie es gut findet, dass ich nachhake und mir dabei bloß nicht komisch vorkommen soll, wenn ich den Ärzten damit mal ein paar Minuten mehr stehle. Sie meinte, dass sich die meisten Patienten (vielleicht aufgrund des fortgeschrittenen Alters) die Krankheit einfach ergeben, ohne sich intensiver damit auseinander zu setzen. Vielleicht ist es mit 65+ (was ja die "Hauptzielgruppe" beim AHM ist) auch ein Stück weit Resignation? Ich weiß es nicht und will auch niemandem zu nahe treten! Also fragt die Ärzte. Und wenn er euch sagt, dass alles "normal" aussieht, dann fragt ihn, was normal bedeutet. Für mich war es immer ein kleines bisschen Seelenheil, wenn mein Tumor wieder geschrumpft war. Lasst euch diese positiven Gefühle nicht nehmen, nur weil sie euch abfertigen wollen.

Zum Thema "an das neue Sehen geöhnen". Mir wurde in der Uniklinik nach der Bestrahlung gesagt, dass das Gehirn drei Monate braucht, um sich auf die neue Situation (Einäugigkeit) einzustellen. Das hieß für mich also, dass ich drei Monate nicht Auto fahren durfte. Als ich nach den drei Monaten aber immer noch diese blöden Doppelbilder hatte, bin ich der Sache nachgegangen und habe es in der Uniklinik zum Termin angesprochen. Dort sind sie aus allen Wolken gefallen, weil es gar nicht hätte sein dürfen, dass ich Doppelbilder habe ... sie hätten ja meinen Muskel bei der OP nicht abgetrennt - bla bla bla. Sprecht es also immer und immer wieder an, wenn es nicht besser wird und wartet keine 2 Jahre darauf! Das hätte ja bei mir bedeutet, dass ich immer noch nicht wieder arbeiten könnte/würde!!

Ich freue mich für dich und deinen Mann, dass ihm die Reha so gut getan hat. Ich hoffe, dass ich das danach auch behaupten kann. Ich bin ehrlich gesagt etwas nervös. Habe Angst, dass die Ärzte mich fragen, was ich dort eigentlich will, weil mir mit dem Auge eh keiner helfen können wird. Und die Umstellung auf "nicht mehr räumlich" kann mir auch keiner abnehmen. Und körperlich bin ich durch keine Chemo geschwächt. Ach ....
Seid auf jeden Fall froh, dass euch eure Ärzte in dieser Hinsicht nichts unterschlagen haben. Mir wurde nicht gesagt, dass mir eine AHB zugestanden hätte (geschweige denn der Sozialdienst erwähnt). Im Nachhinein sagte mir ein Oberarzt wörtlich "ach, sowas braucht man ja nicht, das machen wir nie".

Ich habs jetzt nicht mehr im Kopf: wie alt ist dein Mann und wo lebt ihr?

Liebe Grüße
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