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Alt 29.12.2005, 19:21
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Ylva Ylva ist offline
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Registriert seit: 21.10.2005
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Standard AW: la follia della realtà

Tränen schmecken salzig..

Wann war das eigentlich mal anders?
Wie lange ist es her,dass ich meine Mutter das letzte mal lachen sehen habe?
Warum muss ich sie ständig weinend vorfinden?
Was macht der verdammte Krebs mit ihr?
Sie ist nicht mehr die,die sie mal war.
Wird es nie wieder sein. Der Krebs hat alles zerstört. Alles.
Ich weiss das sie sich aufgegeben hat.

Jedesmal wenn ich heimkomme,die Tüer aufschliesse oder in ihr Zimmer komme,sehe ich sie weinen oder sehe ihre roten, verquollenen Augen.
Es tut so weh.
Und da der Krebs niemand ist,dem ich weh tun kann,den ich hassen kann, den ich anschreien kann,lasse ich es an mir aus.
Vielleicht haette ich mehr für sie tun können,vielleicht haette ich sie mehr unterstützen muessen,vielleicht haette ich sie oefter im Krankenhaus besuchen sollen..nein nicht vielleicht,sogar ganz bestimmt.
Aber ich konnte nicht,ich konnte einfach nicht.

Und jetzt liegt sie in ihrem Zimmer auf ihrem Bett und weint..und hat mich weggeschickt.
Was soll ich denn machen?? Bitte sagt mir doch einfach was ich machen soll.
Ich fühle mich mit der Situation überfordert..ausserdem weiß ich wie der Krankheitsverlauf von Krebs sein kann,schliesslich arbeite ich im Krankenhaus.

Wenn ich nur was tun könnte,glaubt mir ich würde alles tun..alles...


Worte gleiten in Sekundenschnelle ueber deine Lippen und können alles zerstören.


manchmal habe ich das beduerfniss zu schreien und zu weinen und zu schreien so laut es geht.manchmal?eigentlich fast immer.egal wo ich bin.ob es in der s-bahn ist oder zuhause.so viele gedanken in meinem kopf,soviele Worte.worte.was sind worte?
Macht es einen sinn,worte auszusprechen?macht es einen unterschied ob ich sie mir denke oder sage?kommen sie an?Was machen sie? sie verwirren,zaubern ein lächeln aufs gesicht,machen traurig. aber was machen,wenn die worte nicht ankommen?oder wenn man sie nicht an sich heran läßt?

aber sie müssen raus.sie koennen nicht in meinem kopf bleiben.er ist voll,zuvoll.so das er schon fast wieder leer ist.

mir geht es zerissen,einsam,und auch lächelend.denn ich habe meine worte wieder gefunden.ich will schreiben und ich will meine worte mögen,sie verletzen manchmal aber nicht immer.
aber sie sind mir,sie sind das einzigste über das ich frei verfügen kann,ganz allein entscheiden kann,wann ich welches benutze und wie.ich habe die macht über meine worte.zumindest meistens.aber manchmal haben auch die worte die macht.und man ist machtlos.dann sagt man ein wort und will es gar nicht sagen,und schon ist es im umlauf und zerstört alles.kennt ihr das?was man mit einem kurzen satz anrichten kann?

worte sind für mich sehr viel.und während ich noch über den sinn,_meiner_ worte nachdenke,habe ich schon wieder einen Menschen ärgerlich gemacht.

Was sind Worte?

ylva
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