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Alt 07.06.2005, 22:18
Gast
 
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Standard wo ich nie hin wollte

Hallo Natascha, ja trotz der Unterstützung der Freunde und der Eltern war es psychisch extrem anstrengend. Die Ärzte sagten mir bei der Entlassung, dass sie jederzeit sterben kann - heute Nacht oder in 4 Wochen oder sonst wann. Außerdem bestand die Gefahr, dass sie ersticken würde weshalb wir 24 Std. bei Ihr waren um notfalls Morphin spritzen zu können. Die Nächte habe ich auf dem Boden neben ihr gelegen und später auf einem Feldbett (wir haben ein sehr kleines Haus) und oft auf ihr Atmen gehört. Manchmal bin ich entsetzt hochgefahren wenn ich das Rauschen des Sauerstoffes den sie ständig brauchte nicht mehr gehört habe oder ihr Atmen nicht, weil sie sich zur Seite gedreht hatte. Aber tagsüber waren ihre Eltern oder Freunde zu Besuch und manchmal war es sehr fröhlich aber es wurden auch sehr ernste Gespräche geführt. Wir haben alle davon profitiert. In den letzten Tagen wurde sie dann immer schwächer und ich mußte sie aus der Badewanne heben etc. Am Morgen als sie starb atmete sie sehr langsam nur etwa alle 8 - 10 Sek. Ich konnte nicht schlafen und habe mich um 5 Uhr in die Badewanne gelegt. Als ich wieder kam atmete sie immer noch so langsam. Aber ich wollte sie nicht stören also legte ich mich wieder auf mein Feldbett und hörte auf ihr Atmen. Immer mal wieder bin ich eingenickt und irgendwann atmete sie nicht mehr.
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