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Alt 23.07.2009, 12:57
Mymi Mymi ist offline
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Registriert seit: 13.07.2009
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Standard AW: Nach Magenentfern. Infektion/Milz vereitert - wer noch?!

Hallo. Ich kann endlich mal wieder schreiben. Es ist eine Odyssee und ich bin mittlerweile ziemlich gefrustet und nervlich total am Ende.

Die Ärzte haben gesucht und geforscht wie in bester Dr. House-Manier. Heute die Diagnnose, morgen die, übermorgen wieder was neues.
Der Oberarzt sagte z.B. "da ist ein Loch in einer OP-Naht", am nächsten Tag "da ist wohl doch kein Loch, auch wenn ich das gestern vermutet habe", einen Tage später "es ist ganz sicher ein Loch". Der OBERarzt wohlgemerkt ...

So ging das hier hin und her und man therapierte ins blaue hinein. Auch der Chefarzt der Klinik, der oberste Gott hier, sagte mir "ein Loch ist da ganz sicher nicht zu vermuten". Und 2 Sätze später: "Ich lasse nochmal abklären, dass da wirklich keinn Loch ist". Ja ja ....

Anfang der Woche hat dann ein CT ergeben, dass ich an einer der 3 Nahtstellen ein klitzekleines Loch habe. Diese Nahtstelle ist am Stumpf, wo Pankreas durchläuft, also nicht an einer der 2 Nähte, an denen andere Organe verknüpft worden. Der Stumpf hängt also nach oben zeigend im Bauch rum und da läuft die Sosse durch (Sorry, könnte es aufmalen aber weiß die genauen Bezeichnungen nicht ;-) )

Die Sosse lief dann zur Milz, setzt sich ab und vereitert. Da zwischen Milz und Lunge nur wenig Raum ist, setzte sich da Wundwasser ab, das hatte ich dann in der Lunge.

Und warum hat man das nicht schon untersucht, als man die anderen beiden Nahtstellen kontrollierte? Weil es so selten wäre (5-8%) das an dieser Stelle etwas aufgeht, da wäre ja niemand auf die Idee gekommen ...

Es kann natürlich auch wer weiss wie viele Ursachen haben. Nur dass der "Zunäher" bei der OP geschlampt haben könnte, sagt Dir offen natürlich niemand.

Ich esse wieder seit ein paar Tagen und es bekommt mir gut. Die Lungendrainage ist raus, jetzt habe ich noch einen ZVK im Hals und natürlich die Milzdrainage.

Sie gehen davon aus, dass das Loch alleine zuheilt. Könnte aber auch sein dass nicht, und dann müssen sie noch mal operieren. Solange muss ich mit der Milzdrainage rumlaufen (6 Wochen ca.).

Dass ich esse, finden alle gut. Aber sie meinten auch, 100% künstliche Ernährung wäre etwas besser, da diese das Löchlein eher in Ruhe lässt als normale Nahrung. Aber da die mir gut bekommt, soll ich erst Mal essen.

Die Meinungen variieren stark, je nachdem welcher Weißkittel gerade zu mir kommt. Habe glaube ich schon die ganze Klinik durch.

Ob und wann ich nach Hause kann, hat mir noch keiner gesagt.

Meine Reha wird wohl zum zweiten Mal verschoben werden.

Eines Tages komm ich hier raus, und wenn dann noch mal was sein sollte gehe ich in eine andere Klinik. Abgesehen von der unglaublichen Variationen in der Diagnose und den Widersprüchen der Ärzte ihren Kollegen und sich selbst gegenüber sind hier schon während der Chemo und nach der OP so viele Fehler passiert (Medikamente vergessen, Medikamente die für die Zimmernachbarin sein sollten bekommen (!), jede(r) (!) ZVK/Drainage wurde beim ersten Mal schlampig gelegt und musste 1-2 Tage später unter teilweise höllischen Schmerzen neu gelegt werden, tagelang falsches Essen nach der OP bekommen usw.), das muss ich mir nicht nochmal geben.

Nur wenn ich tatsächlich nochmal operiert werden muss .... Es macht doch kein Krankenhaus gerne die (meine Meinung!) Schlunzarbeit einer anderen Klinik wieder gut?!

Hoffen wir das beste ....

Gruß an alle.

Geändert von Mymi (23.07.2009 um 13:00 Uhr)
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