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Alt 21.08.2009, 12:51
Mymi Mymi ist offline
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Registriert seit: 13.07.2009
Ort: Bonn
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Standard Immer noch kein Ende in Sicht ...

Hallo again. Habe wieder einmal Zeit zu schreiben...

Liege immer noch in der Uniklinik, mittlerweile seit 7 Wochen nach der Einlieferung.

Der Verlauf insgesamt ist mühselig und unbefriedigend. nachdem es einige Tage besser war, kam mittags ein Arzt zu mir und überbrachte mir die freudige Nachricht, dass man anhand des CT's vom vormittag neue Eiterherde vermutet bzw sogar eine Bauchfellentzündung. Was also kam: eine Not-Op. Innerhalb von 20 Minuten lag ich im OP. Sehr schön. Zum Glück war ja meine Naht am Bauch noch vorhanden und man konnte die wieder öffnen. Anscheinend war es nicht so schlimm wie laut CT erwartet. Sie haben 2 lokale Eiterherde gefunden und gesäubert und wieder neue Drainagen gelegt.

Ich war dann wieder auf Intensiv und fast 2 Wochen auf der Wachstation.
Die Narbe hat sich dann auch schön entzündet, mittlerweile wieder weg.

Zu meinem Glück drückt sich die Drainage laufend wie von Geisterhand raus und sie muss unter Schmerzen oder unter Vollnarkose (wenn man sie denn bekommt, hab schon zwei Mal drauf bestanden und keine bekommen, nett ...) neu gelegt werden.

Habe hier wohl einen neuen Rekord im Drainage-Neulegen aufgestellt. Ist sogar dem Oberarzt hier peinlich wie er sagte.

Die Drainagen sollen 5 Mal am Tag gespült werden, um Verstopfen zu vermeiden. Je nach Station sind die Schwestern so überlastet, dass es mein Vater oder mein Freund macht. Fanden die Ärzte sogar gut. Unfassbar, anstatt die ihren Schwestern Feuer unterm Hintern machen ...

Ich breche meistens den ganzen Tag Flüssigkeit aus und schlafe auch wenig, wenigstens klappt es mit dem Essen etwas besser. Der ltd. Oberarzt, der mir den Magen entfernt hat, hat sich mittlerweile meiner angenommen und betreut mich jetzt persönlich. Nimmt sich immer viel Zeit und kommt oft, immerhin etwas.

Aber wenn Du soviel Mist und kleine bis große Katastrophen miterlebt hast und immer wieder zurück geworfen wirst glaubst Du an gar nix mehr.
Mein Sohn kann mich aber wieder besuchen, das hilft ein wenig.

Einige Schwesternerlebnisse der letzten 2 Wochen als Beispiele was hier los ist:
Neulich wollte ich eine Bettpfanne weil ich ein dringendes Bedürfnis verspürte, die Schwester kam und sagte "Ich habe Feierabend und genug für heute, da muss eine andere Schwester kommen." Ich hätte ins Bett pinkeln sollen aus Rache.

Eine andere war unfähig, die Sauerstofflasche in die Konsole anzuschliessen bis diese blubberte. Mein Vater hat es dann gemacht und es der Schwester erklärt, was sie falsch gemacht hatte ...

Ich kam frisch und noch unter leichter Narkose zurück auf Station, die Schwester hatte nix besseres zu tun, als mir Lasiks anzuschliessen, wodurch ich ruckzuck pinkeln musste die nächsten Stunden. Ist schön, noch so unter Narkose ans Bett gefesselt und dann pinkeln wie blöd. "Ach, das war nicht so gut", sagte sie dann ...

Vielleicht kann ich nächste Woche raus, aber dann mit Drainagen und häusl. Pflege. Wenn das alles rum ist, kann ich nochmal 'die Reha beantragen.
Vielleicht klappt's dieses Jahr noch damit

Bis bald
Mymi
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