Hallo meine Lieben,
ich sehe, es sind viele neue Leute hier dazu gekommen. Leider, leider, wird jeden Tag jemand anderes vor vollendeter Tatsachen gestellt und mit so etwas furchtbarem konfrontiert. Jeder Betroffene fragt sich, warum eigentlich ich/wir!? Und so wie jeder andere auch, hat hier keiner einen einzigen Gedanken daran verschwendet.
Heute nach vier Monaten, seit dem Jonas nicht mehr hier ist - und es ist nicht so, dass ich nicht an einen von euch nicht gedacht hätte - dachte ich, ich schreibe hier mal wieder ein paar Zeilen, um euch zu zeigen, dass ich an euch denke, und dass ihr mir wirklich eine grosse Stütze wart während dieser Zeit. Aber natürlich bin ich nicht selbstlos, ich will wieder einiges loswerden und mich soweit möglich von einigen Gedanken befreien.
Hier draußen in der Welt muss man irgendwie zurecht kommen, und ich versuche es so gut es geht. Eigentlich funktioniert das auch ganz gut, vielleicht rede ich mir das aber auch nur ein, denn es gibt auf jeden Fall immer wieder Tage und Momente, an denen das nicht so ist. Dann bin ich einfach nur am Boden zerstört, so wie jetzt. Und eigentlich will ich hier nicht nur schreiben, wenn es mir schlecht geht, weil ich hier eigentlich auch schreiben sollte, wenn es mir gut geht. Und eigentlich sollte ich auch schauen, wie es euch geht, weil ich doch zumindest ein paar von euch kenne, und eure Geschichte. Ich wünschte nur solche Momente würden überwiegen, irgendwie ist es aber glaube ich nicht so. Dabei versuche ich das so gut wie möglich in diese Richtung zu steuern, sofern dass überhaupt steuerbar ist.
Wem soll man da draußen auch vermitteln, dass es eigentlich "Scheisse" ist, wenn interessiert denn eigentlich wirklich wie es einem geht, wenn er jemanden fragt, wie es einem geht. Will doch keiner hören, dass es einem nicht gut geht. Man war ja auch irgendwie nicht anders, als diese jenen anderen.
Oh Gott, ich sollte nicht schreiben, wenn ich getrunken habe, aber im Grunde genommen bin ich ja eigentlich nicht anders wie die anderen, weil es mich selbst nicht interessiert wie es mir geht, äußerst und nicht nur im wahrsten Sinne nüchtern betrachtet.
gute Nacht ihr Lieben
Luke
