Zitat:
Zitat von hermannJohann
"Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben.“ Alexis Carrel
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Hallo,
ja, so ähnlich sehe ich es auch.
Selbst wenn es nicht ganz zum Thema passt, liegt mir persönlich mehr daran einen relativ schmerzfreien und friedlichen Tod zu haben, ohne eine intensive Behandlung durch die Apparatemedizin.
Mit dem Bewusstsein leben zu müssen, vielleicht einen chancenlosen aggressiven Krebs zu bekämpfen, nur weil die Ärzte die wirtschaftlichen Motive im Krankenhaus erfüllen sollen/wollen um noch mehr daran zu verdienen, das macht mir wirklich große Angst....
Das Bronchialkarzinom meines Mannes war zwar inoperabel, aber die Ärzte gaben ihm durch die Gift-Therapie (Chemo) und Krebsmedikamente noch mehrere Jahre bei relativ guter Lebensqualität.
Uns wurde Hoffnung gemacht, wo es z.B. lt. Statistik keinerlei Hoffnung mehr gibt.
Es war so, dass der nahende Tod von den Ärzten sowie von meinem Mann (der den Ärzten in seiner Ohnmacht blind vertraute) verleugnet wurde. Das führte leider dazu, dass es zu keinem halbwegs würdevollen Abschied mehr kommen konnte...
Erst kürzlich habe ich die Tagebucheintragungen seiner letzten Lebenswochen gelesen, die mir das Herz schwer machten. Dieses "nicht wahrhaben wollen" war es eine Gnade oder Quälerei für ihn?
Auch wenn mich diese Fragen nicht weiterbringen beschäftigen sie mich dennoch, wenn ich an mein eigenes Ende denke.
Ich hoffe, dass ich die Fäden so lange in der Hand halten werde, wie es nötig ist , damit das Leben noch lebenswert ist - und das Sterben zu einem relativ natürlichen, leidlosen Prozess werden kann...
Es würde mich interessieren, wie Menschen, die ebenfalls mit Krankheit und Tod konfrontiert wurden damit umgehen.