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Alt 08.01.2005, 16:12
Gast
 
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Standard Mein gelieber R.

Hallo Barbara,
ich war gestern etwas kurz angebunden, das war der Gedanke, der mir dazu einfiel... Ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie man so eine Situation verwindet und weiterleben soll. Ich denke sehr oft über das Leben und über den Tod nach und immer wieder lande ich bei der Frage nach dem Sinn des Lebens!?! Bisher bin ich vom Tod und damit verbundenem Leid nur "am Rande" getroffen worden, doch täglich mache ich mir bewusst oder unbewusst Sorgen und Gedanken, was irgendwann einmal kommen könnte... habe Angst um meine Eltern, meinen Mann, dass meine errichtete kleine Welt zusammenstürzen könnte. Ich bin jetzt 34 und habe Bedenken Kinder in die Welt zu setzen, weil ich Angst vor dem Schmerz habe, dass ich sie mit etwas Pech vielleicht irgendwann wieder gehen lassen muss... ich habe Angst vor Liebe, weil ich Angst vor Verlust habe... ich glaube, dass sich Schmerz im Leben summiert und als ständige Last ein Leben lang auf der Seele liegt... ich habe Angst vor niemals heilenden Wunden...
Oder sollte man es anders sehen? Alles, was das Leben reicht macht ist in einem und kann einem niemals mehr genommen werden. Man lebt und ist reich, wenn man auf erfüllte begegnungsreiche Zeiten zurückblicken kann und trägt inneren Reichtum in sich?! Ich habe Angst vorm Leben und durch dasselbe verletzt zu werden!
Barbara, ich glaube irgendwie auch an ein "zweites" Leben, wenn das "erste" nicht länger andauern durfte, ganz wage, aber doch überzeugt. Wunden werden sich nie ganz schließen und viele traurige Momente werden kommen, in denen man die Welt hasst, weil sie das einem angetan hat. Aber irgendwann wird jemand kommen, der dich einfach in den Arm nimmt und sagt" Solange habe ich dich gesucht und endlich gefunden!" Der dir die langen dunklen Stunden nimmt und dich wieder lächeln lässt. Ich wünsche es mir so sehr für dich!!!
Darf ich dich fragen, welche Krankheit "euch" getroffen hat und wie alt dein Mann war?
Ich drück´ dich mal!
Uta
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