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Alt 02.03.2006, 18:07
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Engel64 Engel64 ist offline
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Standard Es tut so weh liebe Mama!

Liebe Mutti, alles ist für mich noch wie ein Film, ich will nicht glauben, dass du uns am 04.02.06 für immer verlassen hast. Du warst doch erst 60! Nie im Traum hätte ich an deinem 60. Geburtstag gedacht, dass es der letzte wäre. Warum musstest gerade du diese Krankheit haben und wir haben alle nichts gewusst?? Ich wünschte mir, ich könnte die Zeit um einige Jahre zurückdrehen! Als ich dich am Sonntag sah mit deinem vielen Wasser im Körper hatte ich solche Angst um dich. Als du am Montag abend im Krankenhaus warst, war ich erst mal froh, dass dir geholfen wird. Keiner hat geahnt oder damit gerechnet, dass du Krebs hast und vor allem, dass es schon so weit ist. Aber ich hatte noch so viel Hoffnung! Am Mittwoch dann der nächste Schlag, Metastasen in der Lunge und am Donnerstag kam noch der Kopf dazu. Es war so schlimm für uns alle da im Krankenhaus zu sitzen und nichts für dich tun zu können. Von einem Tag auf den anderen warst du hilflos. Wir haben dich dann nicht mehr alleine gelassen. Rund um die Uhr war jemand da. Und am Freitag hatten wir alle so einen schönen Tag, du warst viel wach, wir haben sogar gelacht. Als wir beide alleine waren, hast du mir erzählt, dass du Brustkrebs und zu lange gewartet hast. Ich sagte dir, dass wir das wieder hinkriegen, du sagtest noch: Ich hoffe. Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du gewusst hast, dass du so krank bist, aber in dem Moment hätte ich losheulen können und konnte nichts mehr sagen. Ich wusste doch, dass es keine Rettung für dich gibt, aber du hast noch gehofft! War es deine Angst vor Ärzten, warum du niemandem etwas gesagt hast? Hast du gewusst wie schwer krank du warst oder hast du gedacht, dass das schon wieder wird?? So viele Fragen, auf die ich nie mehr eine Antwort kriegen werde.
Ich wollte im Krankenhaus so oft wie möglich bei dir sein und doch war es so schlimm, dich dort liegen zu sehen und nichts machen zu können. Als Kerstin uns dann Samstag abend anrief wir sollten schnell kommen, habe ich es erst gar nicht geglaubt. Als wir ankamen, warst du schon eingeschlafen. Du sahst so schön aus Mutti, keine Zeichen mehr von Krankheit im Gesicht. Ich bin so froh, dass ich dich noch einmal in den Arm nehmen und dich küssen durfte. Und doch kann ich es nicht glauben. Mir fehlen unsere täglichen Telefonate, ich rufe jetzt täglich bei Vati an, für ihn es es auch so schlimm.
Wir müssen Papa jetzt unterstützen und das machen wir auch, das verspreche ich dir. WIr haben dir alle im Krankenhaus noch gesagt, wie lieb wir dich haben, aber ich weiß, dass du das auch schon vorher wusstest. Ich wünsche mir, dass es da doch noch etwas nach dem Tod gibt und es dir gut geht und wir uns alle irgendwann einmal wiedersehen. Du fehlst uns allen so!! Ich werde dich immer lieben und dich nie vergessen. Deine Tochter Heike

Geändert von Engel64 (02.03.2006 um 18:12 Uhr)
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