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Alt 10.01.2009, 23:27
Benutzerbild von Jyrina
Jyrina Jyrina ist offline
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Registriert seit: 04.08.2006
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

hallo stefan,
ich finde es wundervoll, dass du ich getraut hast das sterben aus dem tabu herauszuholen. auch ich habe zwei sehr einschneidende erlebnisse mit dem sterben. meine mama starb vor 10 ahren an alzheimer, wir hatten sie schon jahrelang gepflegt, zum schluss hatte ich 2 pflegefälle, da mei mann 1997 an krebs erkrankte. sie starb in den armen ihrer pflegerin und ich war nicht bei ihr..........zu feige........voller angst.............ich habe noch heut ein schlechtes gewissen. meinen mann erwartete ein langer leidensweg, tonsilencarzinom und flächencazinom an der linken halzseite. rettung durch chemo und bestrahlung, anschliessend depressionen, er konnte 5 jahre keine feste nahrung zu sich nehmen, flucht in den alkohol und eine demenzerkrankung waren die folge. er erholte sich nach mehren terapien bekämpfte seine angst und dann im aug. 2006 der schock LK "kleinzeller" nicht heilbar. wir sind von anfan an nie belogen wrden man hat uns alle aber auch alle fragen beantwortet und als bei meinem mann, wir wollen es mal so sehen eine schutzfunktion eintrat, er verfiel wieder in mässiger form in die demenz er verdrängte die angst und dass er sterben muss.
danach hat mich die klinik immer gut betreut und mir alle hilfe angeboten und mir erklärt, das er beim sterben besser zu hause aufgehoben wäre und die klinik und die hausärztin (gut ich gebe zu sie ist meine freundin)haben mich aufgekärt was auf mich zukommt die klinik und hausärztin haben die pflegende sterbebegleitung und einen home-care-dienst beauftragt bzw mir die wege aufgezeigt. so war ich nicht allein und hatte dieses mal keine angst.
ich habe nichts ekliges oder schlimmes erleben müssen und dennoch lassen mich manche augenblicke nicht schlafen, ich fühle noch die letzte umarmung beim wickeln, mein gott ich denke immer was hätte ich alles noch sagen können wenn ich gewusst hätte es ist das letzte mal. ich hab ihn in seine decke gewickelt und er ist danach freidlich hinübergeglitten, fast unmerklich. nur die stille war plötzlich übermächtig ich hab es erst gar nicht wargenommen und und ganz langsam kam bei mir das bereifen.
es hat mir gutgetan dies hier mal loszuwerden.
gerda
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