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Alt 09.02.2004, 17:04
Gast
 
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Standard Die Angst vor dem Rezidiv

Hallo liebe Leidensgenossen.

Ich bekam im Mai 2003 die Schockdiagnose Hodenkrebs. Leider hab ich viele Warnsignale viel zu lange verdrängt (Schwellung des Hodens) oder nicht wusste die nicht richtig einzuschätzen (wiederholt auftretende Nebenhodenenzündung, sehr starke Rückenschmerzen). Die Folge war eine ausgeprägte LK-Metastasierung im Bauchraum entland der Aorta, sowie Metastasen in Lunge. Ich musste 4 Chemozyklen (PEB) über mich ergehen lassen. Im September wurde mir ein Tumorrestgewebe laparoskopisch aus dem Bauchraum entfernt. Der Befund ergab glücklicherweise, dass keine aktiven Tumorzellen mehr enthalten waren. Hab jetzt 3 Nachsorgeuntersuchungen hinter mir, die alle positiv verlaufen sind. Bin mittlerweile wieder voll im Berufsleben integriert und lebe mein Leben nahezu so wie früher auch.

Dennoch sind da diese panischen Ängste vor einem erneuten Auftreten der Kankheit. Vor den ersten beiden Nachsorgeterminen hatte ich sehr starke Schmerzen in meinem verbliebenen Hoden. Der Arzt konnte jedoch nichts feststellen. Vor der dritten Nachsorgeuntersuchung traten plötzlich wieder Rückenschmerzen auf, die mich zu der sicheren Annahme verleiteten, dass sich in meinem Bauchraum wieder ein Krebsgeschwür gebildet hat. Auch jetzt, knapp 4 Wochen vor dem nächsten Nachsorgetermin leide ich wieder an Rückenschmerzen die mit jeder Zeile, die ich hier schreibe stärker werden. Und schon wieder habe ich das Gefühl, dass der Krebs zurückgekehrt ist.

Wem von euch geht es ähnlich? Wer leidet auch an Phantomschmerzen? Wie lernt ihr mit der Angst umzugehen/zu leben? Wer hatte schon ein Rezidiv und hat's trotzdem geschafft?

Ich freu mich auf eure Antworten.

All denjenigen die noch vor der therapie stehen oder mittendrin sind wünsche ich alles gute und viel glück. Das wichtigste ist, immer fest an sich zu glauben. Und niemals vergessen: Hodenkrebs ist absolut und in jedem Stadium heilbar!
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