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Alt 30.11.2009, 06:15
hennymama hennymama ist offline
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Registriert seit: 06.05.2008
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Standard AW: Glio IV mit Rezidiv u. Abzess, was geht hier vor?

Guten Morgen,

jetzt sind schon einige Wochen vergangen, ohne dass ich etwas geschrieben habe. Es war mal wieder einiges los. Es fing damit an, dass Frank Schwierigkeiten hatte, sich im Haus zurechtzufinden. Er stand mit einer CD vor mir und sagte: "Das will der Kleine hören, wie geht das?" Oder, der Tee wurde mit kaltem Wasser aufgegossen; nach dem Abtrocknen das Geschirr in der Küche wegzuräumen war nicht einfach, denn Frank trug alles erst ins Esszimmer, dann ins Wohnzimmer und als er die Schränke im Flur nicht fand, kam er ganz verzweifelt wieder. Das Fernsehen anzustellen, das Telefon zu bedienen, die Kinderzimmer zu finden und zu unterscheiden, all das musste ich ihm neu zeigen.
Dazu kommen die Sprachprobleme, die mal weniger stark, mal ziemlich ausgeprägt sind. Es sind Wortfindungsstörungen aber auch Probleme, die Worte richtig nachzusprechen und manchmal kommt völliges sinnfreies heraus.
Gut zurechtgekommen ist er an den Geburtstagen, aber die Gäste waren auch sehr rücksichtsvoll und sind nicht lange geblieben.
Die Wunde durfte ich nach der Entlassung weiterversorgen, und nach dem Fädenziehen sah es auch ganz gut aus. Bis ich dann einen Morgen ein neues Pflaster draufmachen wollte und bis auf den Knochen gucken konnte. Das Stückchen war recht groß: ca 2cm lang und ein kleiner Finger breit. Der Neurochirurg hat uns dann weitergeschickt zum Hautarzt, der dann sagte, dass er sich mit dem Neurochirurg zusammensetzen wollte und einen neuen Termin zur OP ausmachen wollte. Gesagt, getan, Montag vor 2 Wochen kam der Anruf, dass am Mittwoch die OP sein sollte. Als ich ihn dienstags zum KH gefahren habe, war die Situation sehr extrem: er konnte sehr viel weniger sprechen, hatte keine Orientierung mehr und ich musste ihn fast an die Hand nehmen, damit er ins KH fand.
Die Wunde eiterte wie verrückt und bei der OP wurde dann auch noch ein Stück Knochen entfernt. Letzte Woche Montag wurde er entlassen und seine Sprachprobleme usw. hatten sich nicht gebessert.
Teilweise haben sie sich sogar noch verschlechtert, in manchen Momenten kommt nicht mal der Satzanfang richtig raus. Und er registriert alles ganz genau und weiß auch, dass er viel Betreuung braucht. Er hat unheimliche Angst, dass die Kids ihn nicht mehr respektieren und mögen und versucht dies durch Schimpfen und Meckern zu kompensieren. Er ist zudem natürlich sehr deprimiert und blockt jeden Versuch ab, mit den Kids einen für ihn typischen Umgang zu pflegen.
Er versteht auch Zusammenhänge nicht mehr richtig, er fragt ganz oft Dinge mehrmals nach, die eigentlich offensichtlich sind.
Nun ist die Wunde wieder ein Sorgenkind, es wächst nicht richtig zusammen und es kommt wieder Flüssigkeit raus. Ich habe den Eindruck, dass es Liquor ist, dass da rauskommt. Ich hoffe, dass ich ihn heute überreden kann, dass er zum Arzt geht, ich mag die Verantwortung dafür nicht mehr übernehmen.
Es ist alles super anstrengend, dazu ist Adventszeit und ich hätte den Kids gerne eine schönere Zeit daraus gemacht.

Danke fürs mitlesen
Theda
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