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Alt 04.12.2015, 20:11
DieKathi DieKathi ist offline
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Standard AW: Jetzt muss ich mich auch hier einreihen....

Nun ist die Beerdigung schon eine Woche her und ich muss sagen, ich hatte es mir schlimmer vorgestellt als es tatsächlich war. Natürlich musste ich viel weinen usw., aber andererseits war es auch sehr schön zu sehen, wieviele Leute tatsächlich gekommen sind und Anteil genommen haben. Der Pfarrer meinte, es müssten ungefähr 400 Leute gewesen sein.
Am meisten Angst hatte ich ja im Voraus vor der Situation am Grab, wenn man dann vor diesem "Loch" steht und auf den Sarg hinabblickt etc. Vor den Leuten, die ggf. kommen und das Beileid aussprechen. Aber wir standen letztendlich so "geschickt", dass alle dran vorbeilaufen mussten und am Schluss nur die engsten Leute gekommen sind ...und das war dann ja auch ok. Aber auf dieses Händeschütteln und diese Floskel "herzliches Beileid" (weil man es halt so macht) kann ich auch gut verzichten. Dann lieber eine ehrlich gemeinte Umarmung oder eine schön geschriebene Karte - von denen wir unendlich viele bekommen haben. Die Worte sind teilweise wirklich tröstend für mich.

Das mit dem Kaffee nach der Beerdigung war bei uns ähnlich....aber ich dachte mir dann immer wieder: Genauso und nicht anders hätte es meine Mutter gewollt. Als meine Oma und mein Opa gestorben sind, fand ich den "Leichenschmaus" schrecklich, aber mittlerweile denke ich, es ist eigentlich eine gute Sache wenn hinterher nochmal alle zusammen kommen, die der verstorbenen Person nahestanden.

Liebe Mel,

vielen Dank für deine Worte.
Dass du deinen Vater gehen lassen musstest, tut mir auch sehr leid.
Mich holt so langsam auch schon wieder erschreckend viel Alltag ein - ich wollte bewusst gleich wieder arbeiten gehen und habe lediglich die zwei Tage Sonderurlaub in Anspruch genommen. Länger zuhause zu sitzen und nur zu grübeln erscheint mir (für mich) total sinnlos und ich habe zum Glück einen Job, der mir viel Spass macht und in diesen Tagen auch gut ablenkt. Ja, es ist sogar schon fast wieder Normalität eingekehrt tagsüber und alles muss ja weitergehen.
Aber dann gibt es da diese Momente...ihr kennt sie sicher alle.... Und in Gedanken ist meine Mama sowieso ständig dabei. Ich frage mich oft, was sie zu diesem und jenem wohl sagen würde. Wenn Andere von ihren Eltern erzählen, denke ich: "Eltern"....das habe ich jetzt nicht mehr, denn dazu gehören Zwei. Meine Mama wird nie meine (hoffentlich) zukünftigen Kinder kennen lernen bzw. sie nur von oben sehen können...und daran glaube ich auch ganz fest: Dass sie uns von dort aus zuschaut und immer auf uns aufpasst.

Meine Mama wurde nur 64 Jahre alt....das ist einfach nicht fair. Aber was ist schon fair?

Geändert von gitti2002 (04.12.2015 um 21:55 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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