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Alt 26.10.2012, 19:15
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Woher Hilfe? An wen wenden?

Hallo zusammen, nur einmal noch

Ich möchte doch nicht meine Meinung als "muss" hier stehen haben, ich habe sie nur geäußert und gegenteilige Gedanken formuliert. Und sabbimaus irgendwelche Fahrtrouten vorgeben will ich schon gar nicht. Im Grunde habe ich sogar eher den Ratgebern nach dem sabbimaus Text geantwortet.

Vorab, ich habe meinem Vater geholfen so weit er mich gelassen hat, ab einem bestimmten Punkt hat er auch geblockt, dann musste ich nur noch zusehen, habe ihn begleitet, akzeptiert was er wie wollte und was nicht, ab und an noch mal einen Vorschlag gemacht, ihm meine Ängste und Gefühle gesagt und seine Meinung akzeptiere müssen. Er ist nicht an seiner Trauer verstorben, sondern hat sich seiner Krankheit ergeben, die gute Chancen zur Heilung hatte...als ich 24 Jahre alt war und drei kleine Kinder hatte. Wir hatten ein gutes Verhältnis, er fehlt mir auch heute noch und ich hätte es mir anders gewünscht, aber es war nicht meine Entscheidung und ich kann damit leben.

Sabbiamaus hat natürlich die schwere Wahl für sich heraus zu fnden, womit sie leben kann. Ich habe übrigens nicht gesagt, dass man ihn nur "liegen lassen" soll, versuchen schon - die Frage ist nur WAS versucht man.

Ich möchte jetzt gar keine Schlauheiten mehr von mir geben, sondern würde euch gern von meiner besten Freundin erzählen... Sie hat schon sehr viel mit mir mit gemacht, sie weiß schon gar nicht mehr was sie zu meinem Leben sagen soll. Nachdem mein zweiter Lebensgefährte "aus heiterem Himmel" verstorben ist, ist sie über ein Jahr lang zuverlässig jede Woche einmal zu mir gekommen um nach mir zu sehen. Sie hat sich bedankt dass ich sie reinlasse, weil sie wußte ich wollte lieber niemand sehen, sie hat mir, als ich wieder arbeiten ging, öfter 5 kleine Sachen gebracht für jeden Tag der Arbeitswoche eine (Tee, Mandarinen....), sie hat sich manche Dinge sicher 100 mal angehört, hat mir nie Ratschläge gegeben, immer nur gefragt um zu verstehen wo ich stehe und was ich fühle, sie hat nie bei mir versucht aufzuräumen -sie wußte das hätte in mir das Gefühl der Unzulänglichkeit und des Versagens verstärkt, es war angesichts des großen Schmerzes eh egal wie es um mich aussieht. Sie hat mir Spaziergänge angeboten, mich aber nie gedrängt. Sie hat mir oft mit Tränen in den Augen die Hand gehalten, mir gesagt - weinend gesagt, dass sie mir nichts Schlaues sagen kann, mir nicht helfen kann und tat es damit schon!!! Sie hat in meinen Trümmern mit mir gesessen und MEINE WIRKLICHKEIT MIT MIR GELEBT UND AUSGEHALTEN! Kein "du solltest", kein "willst du nicht mal", keine fingierten "Hilfsgesuche" - sie hat mich am Boden ankommen lassen und dort mit mir gewartet was passiert. Und ohne dass sie es selbst weiß, hat sie das einzig Richtige getan, sie hat mich in allem was ich machte angenommen und sich NUR MIR zugewendet, liebevoll und mit Verständnis und mit viel Zeit. Und dafür muss ich euch danken, denn genau das werde ich ihr mal in aller Ausführlichkeit sagen, denn es war wiedereinmal eine riesen "Leistung" von ihr! (...und ich war auch nicht immer einfach und nett!)

Euch allen alles Gute, jedem mit seiner Entscheidung, jeder wie er kann!
Petra

Geändert von Petra_S (27.10.2012 um 12:14 Uhr) Grund: schmerzende Rechtschreibfehler
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