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Alt 31.03.2007, 10:08
sami sami ist offline
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Standard AW: angeschwollener Lymphknoten

Hallo zusammen,

nach meinem MM-Befund Mitte Januar war ich Anfang Februar zum Nachschnitt mittig am Rücken und zur LK-Biopsie nochmal in der Klinik. Mir wurden axilar beidseitig jeweils der/die Wächter-LK entfernt. Lt. Bericht waren es insgesamt 6 Stück, die „pathologisch nach konventioneller Morphologie“ und „immunhistochemisch“ ohne Anhalt auf Metastasen waren. Von der LK-Biopsie habe ich axilar beidseitg ziemliche Hämatome und Schwellungen davongetragen, die sich nur sehr langsam zurückgebildet haben. Geblieben sind mehr in beiden Axeln sehr hart zu ertastende Knoten, jeweils direkt unter der OP-Naht. Auf der linken Seite scheint sich aber in den letzten Tagen ein „Ruck“ getan zu haben und die „Auffälligkeit“ ist nur noch sehr klein. Rechts dürfte der Knoten aber noch gut ein paar Zentimeter groß sein. Bereits kurz nach der OP bekam ich massive Beschwerden (Ziehen, Drücken) am Hals, Nacken und Schulter durch anschwellende Lymphknoten. Die Ärztin in Stuttgart meinte jedoch, daß dies Verspannungen seien und überhaupt haben Raucher häufig vergrößerte LK`s. Später meinte sie dann, daß dies mit dem MM nichts zu tun haben kann. Mittlerweile bin ich zur Nachsorge und zur IF-Therapie nach Tübingen gewechselt. Dort wurde dann Ende Februar nochmal eine komplette Sono-Untersuchung durchgeführt. Bei den „Knoten“ in den Axeln handelt es sich wohl um Serome. Zudem wurde rechts noch ein reaktionär vergrößerter LK festgestellt, der beobachtet werden sollte. Die „massenhaft“ vergrößerte LK`s am Hals, im Nacken und Schulter wäre allesamt nicht suspekt. Bei meinem stationären Klinikaufenthalt zur IF-Therapieeinleitung Mitte März würde dann nochmal eine Sono vom Rücken, Hals, Nacken, Schulterbereich und von den Axeln gemacht. Die Serome und der reaktionär vergrößerte LK in der rechten Axel hätten sich deutlich verkleinert. Die LKs am Hals etc. seien nach wie vor von der Form und dem Echoverhalten nicht suspekt. Da mich die LKs am Hals, Nacken und Schulter wegen dauerndem Spannungs- und Druckgefühl doch sehr stark plagen wollte ich eine zweite Meinung haben und bin dann letzten Dienstag nochmal in die Klinik nach Stuttgart gefahren. Die dort durchgeführte Sono-Untersuchung bestätigte das Ergebnis aus Tübingen für die LK`s am Hals, Nacken und Schulter: Nicht suspekt. Der Radiologe deutete jedoch den Knoten / das Serom in der rechten Axel als Lymphom. Nach meinem Widerspruch und nachdem der Oberarzt hinzugerufen wurde, hat der Dok sein Urteil aber nochmal relativiert. Es konnte auch ein Serom oder eine LK-Zyste sein. Genaueres könnte durch Ultraschall nicht festgestellt werden. Gestern hatte ich dann das erste Therapiegespräch nach dem Interferon-Start in Tübingen. Ich habe der Ärztin natürlich von dem Lymphom-Verdacht aus Stuttgart berichtet. Daraufhin wurde die rechte Axel nochmal per Sono untersucht. Die Radiologin ist sich ganz sicher, daß es sich bei dem Knoten um ein Serom/Hämatom handelt. Ein Lymphom sähe im Ultraschall komplett anderst aus. Sie meint auch erkannt zu haben, daß sich Flüssigkeit in dem Knoten befindet. Das wäre somit ganz klar eine Operationsfolge. Anhand der Echonität und der Durchblutung kann ein Lymphom somit ausgeschlossen werden. Leider fehlt mir für meine LKs am Hals, Nacken und Schulter noch eine plausible Erklärung. Der Oberarzt, dem ich bei der Therapieeinleitung in Tübingen vorgestellt wurde meinte zwar, daß die „postoperativen Veränderungen“ in der Axel sehr wohl für die vergrößerten LKs verantwortlich sein können. Auch die Ärztin im Studienzentrum gibt Entwarnung und denkt nicht, daß sich hier bösartiges anbahnt. Wenn, dann erwartet sie zuerst in Axeln etwas. So richtig beruhigen kann mich das aber alles nicht. Die Lymphabflussszintigraphie vom 08.02.2007 hat zwar eindeutig den Abflußpfad in die Axeln festgestellt (Eindeutiger Nachweis eines jeweils solitären Sentinellymphnode axillär beidseits), aber ich habe auch schon davon gehört, daß in seltenen Fällen (5%?) der SN übersprungen werden kann. Die LKs sind zwar nicht „riesig“ geschwollen, aber dennoch tastbar und wirklich überall.
Ich bin jetzt etwas ratlos. Mein nächster Kontrolltermin in Tübingen ist „erst“ in 14 Tagen. Können die LKs tatsächlich noch von der vor 7 Wochen durchgeführten OP vergrößert sein? Hat den von euch jemand ähnliche OP-Erfahrungen gesammelt? Anhand meiner Blutwerte war wohl kein Entzündungsherd erkennbar (alle Werte inkl. S100 im Normbereich). Wäre ein so massiver LK-Befall innerhalb so kurzer Zeit nach dem „Gut-Befund“ überhaupt möglich? Okay, ich habe ja bereits in meinen ersten Postings im Januar von Druck-/Spannungsgefühlen am Hals berichtet. Damals waren es aber vermutlich psychosomatische Beschwerden. Ertasten konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich irgendwelche LK`s. Soll ich besser in Tübingen noch etwas energischer auf eine Klärung drängen? Ein PET-CT hatte ich ja erst am 19.Februar und etwas besseres gibt es vermutlich nicht. Zudem wird in der Klinik und bei den NW-Beschreibungen zum IF immer von LK-Reaktionen auf das Interferon berichtet. Hat das tatsächlich schonmal jemand an sich beobachtet? Geben sich vielleicht die „OP-Folgen“ und eine „Interferon-Reaktion“ die Klinke in Hand? Bleibt mir wirklich nur abwarten?

Viele liebe Grüße
Michael
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