Hallo Ihr lieben "Schweiger",
ich will den Stammtisch mal wieder ein bißchen nach oben schubsen. Wie gehts Euch denn so??? Man hört gar nichts mehr voneinander. Vielleicht ist es ja ein gutes Zeichen? Ich war eine Woche unterwegs (Radtour durch die Lüneburger Heide) und hab mich jetzt, nachdem ich schon ein paar Tage wieder zurück bin, an unseren Stammtisch gesetzt.
Manchmal will ich einfach dieses KREBS-Forum nicht mehr aufmachen, will nichts mehr hören und sehen von dieser Krankheit, abschalten, vergessen. Gelingt leider nicht. Eine liebe Freundin hat seit drei Monaten einen Hirntumor, und es geht ihr momentan ziemlich schlecht. Lange hatten sie und ihr Mann nichts von sich hören lassen. Jetzt rief er an und erzählte mir, dass er Tag und Nacht bei ihr im Krankenhaus ist.
Dann ist alles bei mir wieder so gegenwärtig. Die entsetzlichen Monate als mein lieber Schatz so krank war, die Verzweiflung, die Hilflosigkeit und das Bewusstsein, dass er da im Grunde genommen ganz alleine durch muss. Ich kann auch meiner Freundin nicht helfen. Sie wohnt dreihundert Kilometer weit weg - das wäre kein Hinderungsgrund - aber sie liegt auf der Isolierstation, weil jeder kleine Infekt zur Zeit tödlich für sie sein könnte, niemand darf sie besuchen. Ein Glück, dass wenigstens ihr Mann bei ihr sein kann. Aber er hat auch große Schwierigkeiten, mit dieser Situation umzugehen.
Wir haben uns früher oft besucht (sie ist eine entfernte Verwandte meines Mannes) und waren immer sehr lustig miteinander.
Vorbei, vorbei, vorbei. Manchmal kann ich das einfach nicht fassen, will nicht wahrhaben, dass schon wieder jemand aus unserem Kreis an dieser Sch.Krankheit leidet. Und muss es doch akzeptieren, hoffen, beten, dass sie vielleicht geheilt werden kann.
Tut mir Leid, wenn ich hier so gar nichts Erfreuliches berichte, aber ich musste einfach mal wieder mit Euch "reden".
Machts gut und lasst von Euch hören.
Viele liebe Grüße,
Anemone (ziemlich durch den Wind!!)
