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Alt 31.12.2006, 15:14
omagartenkatze omagartenkatze ist offline
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Standard AW: ... ich könnte nur noch heulen

Heute, um kurz nach Mitternacht ist mein Mann verstorben. Er hat es überstanden.

Die Strahlentherapie hat er 1 Woche erhalten, musste dann aber abgebrochen werden. Er bekam Atembeschwerden und konnte dadurch auch nicht still liegen. Dazu kam noch, dass sich wieder Wasser in der Lunge angesammelt hatte und auch in den Füßen eingelagert war. Abends hat er dann immer Spritzen erhalten, die das Wasser aus den Gelenken etwas augeschwemmt haben. Dann wurde er am Mittwoch wieder in die Lungenklinik verlegt. Die behandelnde Ärztin sagte mir dann, dass man nichts mehr machen kann.
Obwohl er schon er schwach war und keinen Schritt alleine mehr gehen konnte, hatte ich aber die Hoffnung, dass er vielleicht wieder etwas zu Kräften kommen wird, denn er hat in den letzten Tagen relativ gut gegessen. Das Obst, dass ich ihm jeden Tag mitgebracht habe, hat er immer gleich aufgegessen.
Gestern Nachmittag, als ich mich vom ihm verabschiedet habe, ging es ihm relativ gut. Auch die Schwester sagte mir, dass sie das Gefühl hat, es geht ihm wieder besser. Dann muß er sich doch aufgegeben haben. Sein Allgemeinzustand hat sich verschlechtert und die Ärztin hat ihm dann eine höhere Dosis Morphium gegeben, damit er schläft.
Jeden Tag bin ich mehrere Stunden im Krankenhaus gewesen. Nur gestern bin ich etwas früher als üblich gegangen. Meine Tochter hat mich überredet zum Abendessen zu kommen und abends nicht immer so alleine sitze.
Inzwischen hat die Ärztin bei mir auf dem Anrufbeantworter die Nachricht hinterlassen, dass der Zustand sich verschlechtert hat. Ich mache mir jetzt Vorwürfe, dass ich die Nachricht nicht rechtzeitig abgehört habe. Dann wäre ich vielleicht in seiner letzten Stunde bei ihm gewesen!! Die Ärztin hat mich dann heute Nacht angerufen und mir dann mitgeteilt, dass er verstorben ist. Sie hat mir versichert, dass er keine Schmerzen gehabt hat und durch das Morphium dann ohne Krämpfe friedlich "eingeschlafen" ist.
Ich muss und will es ihr glauben, sonst mache ich mir noch mehr Vorwürfe.
Ich weiss, dass man nicht so denken darf. Es fällt aber schwer.
Heute geht ein für mich trauriges Jahr zu Ende. Hoffentlich wird das neue Jahr ruhiger verlaufen. Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern bis die Tränen nicht mehr so kullern.
Meine Trauer wollte ich heute einfach niederschreiben.

Ich wünsche allen, die diese Zeilen gelesen haben, einen guten Rutsch ins neue, hoffentlich bessere, Jahr. Und vor allem Gesundheit!!!!!!
Den Betroffenen und Angehörigen viel Kraft!!!! Ich weiß wie sehr man diese braucht.

Alles Gute

Renate
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