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Alt 12.07.2009, 01:19
Tina71 Tina71 ist offline
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Standard AW: Chemo-Dünndarm (Zwölffingerdarm) - Krebs

Lieber Detlef,

ich habe heute mit meinem Onkel gesprochen. Ihm wurde direkt nach dem CT noch nichts gesagt, es soll alles beim Termin am Dienstag besprochen werden. Da er zuerst in Plön operiert wurde, macht die Uniklinik Kiel jetzt die Untersuchungen nochmal - soweit es geht. Der Prof. meinte, er will sich ein eigenes Bild machen und er hat Zweifel, dass der Dünndarmtumor der einzige Grund für das extreme Abnehmen war. Deshalb auch Lungen CT. Hoffentlich ist das ohne Befund und auch sonst nicht irgendwo was anderes. Lymphknoten sollen angeblich nicht betroffen sein - ich merke allerdings im Gespräch, dass mein Onkel auch wenig Infos hat - auch übers Staging hat er noch keine Infos. Der Prof hat ihm geagt, sie machen die Chemo "vorsichtshalber" (?). Ich bin da sehr skeptisch mit solchen Aussagen, denn ich habe mitbekommen, wie zurückhaltend die Ärzte bei meiner Mutter waren - bis das Wort "palliativ" fiel, waren Monate vergangen und ich hatte immer wieder nachgefragt. Natürlich wurde ich gefragt, ob ich "vom Fach" sei, mich hat das immer geärgert, denn ich finde, jeder hat das Recht, zu wissen, was auf ihn/sie zukommt. Dafür wurden dann einige andere Dinge gesagt oder gemacht ohne jedes Feingefühl ("sie haben das schlimmste Jahr ihres Lebens vor sich" war eher harmlos ). Natürlich geht es da auch immer um Hoffnung, die nicht zerstört werden soll, denn ich glaube, Hoffnung ist für den Heilungsprozeß sehr wichtig.
Auf jeden Fall soll mrin Onkel nächste Woche den Port für die Chemo bekommen und ich habe ihm heute nochmal gesagt, lieber erst Chemo und dann Reha - sehe das genauso, wie Du, dann kann er sich danach erholen.
Er ißt aber im Moment gut und hat auch Appetit - wie ist das bei Deiner Frau ? Ich habe ihm heute ein Paket mit Vitamin B 12 und Astronautennahrung gemacht - das hatte bei meiner Mutter gut gewirkt, als sie immer dünner wurde.
Mein Onkel wirkt auch sehr gefaßt, ich glaube, es braucht aber auch eine gewisse Zeit, bis die Diagnose ankommt. Bei meiner Mutter merkte ich, dass sie erst nach fast einem halben Jahr und immerhin zwei großen OP s und Chemo realisierte, dass es um ihr Leben ging. Es tut mir leid, dass ich das so hart schreibe, aber bei ihr war es tatsächlich so. Ich - und ich denke mal Du auch - weiß ja gar nicht, wie die Prognosen bei diesem Krebs sind. Ob viele oder sogar alle überleben usw. Einige sagen, dass wäre auch nicht wichtig, aber ich finde es macht schon einen Unterschied, wenn man weiß, nach 5 Jahren leben noch 95 % oder ob es noch 15 % sind.
Wurde bei Deiner Frau vor der Op eine Biopsie gemacht und wußte man vor der OP , dass es Krebs ist ? Hat man die befallenen Lymphknoten entfernt ? Und sind noch irgendwo Tumorreste vorhanden ? Ich hoffe so für Euch, dass die Chemo gut anschlägt und ihr zusammen diesen Alptraum hinter Euch lassen könnt.
Meine Mutter hatte während der Chemo große Probleme mit ihrer Mundschleimhaut, sie hat dann Lutschtabletten bekommen, die ihr sehr geholfen haben, falls das bei dieser Chemo auch auftritt, fragt danach (bin nicht ganz sicher, ich glaube die hießen amphoro-moronal oder so ähnlich ; ) ).

Ich drück ganz fest die Daumen und schicke herzliche Grüße,
Martina
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