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Alt 27.09.2010, 14:15
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen nach Nierenkrebs

Hallo Sebastian,
ich ergänze auch noch etwas.
Um im Knochen überhaupt wachsen zu können, löst die Metastase den Knochen auf, das Kalzium heraus. Das ist sehr schmerzhaft, weil die Knochenhaut viele Nerven enthält. Durch die Auflösung kommt es auch zu einer Hyperkalzämie, d.h. (zu)viel Kalzium im Blut.

Die Bisphosphonate sind eine Stoffgruppe mit etwa 12 Stoffen, meistens als Tabletten, z.T. auch als Infusion, die bei Osteoporose gute Dienste leisten, aber auch bei Knochenmetastasen verschiedenen Ursprungs recht nützlich sind, indem sie das herausgelöste Kalzium wieder in den Knochen einbauen. Durch Schließung des Defekts beruhigen sich auch die lädierten Nerven wieder, manchmal sehr schnell. Dadurch hätte man wohl sehr viel Schmerzmittel einsparen können!

Eine bedeutente Nebenwirkung können Nekrosen im Kieferbereich sein. Wie das zustande kommt, ist mir unklar, denn das ist ja das Gegenteil von dem, was die Bisphosphonate sonst tun.

Bei Niereninsuffizienz (Kreatinin über 4,5 mg/dl) ist die Dosis anzupassen. Mehr nicht.

Ein Bisphosphonat wäre bei Euch aus meiner Sicht die erste Therapieoption gewesen, Bestrahlung die zweite.
LG
Rudolf

Geändert von Rudolf (20.10.2010 um 14:29 Uhr) Grund: Korrektur: Kreatinin über 4,5 mg/dl (statt uner!)
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