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Alt 26.06.2003, 11:39
Gast
 
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Standard mutter mit 9 verloren

Hallo Christiane,
wie gut, wieder von dir zu lesen - hatte mir schon etwas Gedanken gemacht. Und danke, dass du meine Schreiben so aufgefasst hast!!!

Ich kann dir leider keinen Tipp geben, was Ärzte, Psychologen und/oder ähnliches in deiner Umgebung angeht, da ich in Deutschland mit sowas noch nicht zu tun hatte - so hoffe ich, dass andere dir damit weiterhelfen können!

Ich habe aber noch eine Frage, die du hier natürlich nicht zu beantworten brauchst, wenn du nicht möchtest, aber vielleicht dir selber gegenüber stellen solltest.
Ich frage mich nämlich, warum du dich innerlich so sehr wehrst, zum Friedhof zu gehen. Wie schon gesagt, ich verstehe, wenn du keinen Bezug zum Grab hast, und das ist völlig OK!!!
Aber ist das wirklich der Grund? Oder ist es, dass du dich tief drinnen noch immer weigerst, ihren Tod zu akzeptieren? Ich frage nur, weil ich irgendwie das Gefühl habe, das könnte bei dir der Grund sein. Wie gesagt, ich halte nicht viel von "Konventionen", es ist deine Sache, ob du zum Grab gehen möchtest oder nicht. Aber wenn du nicht innerlich lernst, den Verlust deiner Mutter zu akzeptieren, kannst du nicht anfangen zu heilen. Das heißt nicht, dass du nicht trauern sollst - ganz im Gegenteil - aber zwischen den Zeilen kommt es bei mir so an, als ob du unbewusst andere negative Gefühle aufgebaut hast um dich davon abzuhalten, wirklich zu trauern - denn das hieße ja auch, den Tod zu akzeptieren - und dass du deshalb nicht zur Ruhe kommst. (meine persönliche Meinung - wie gesagt, habe keine psychologische Schulung oder so - ist einfach ein Gefühl, wenn ich deine Schreiben lese!)
Hast du schonmal versucht, dich in eine stille Ecke zu setzen und darüber nachzudenken was du wirklich fühlst und warum?

Aber jetzt Schluss mit dem "Psychobabble" für heute.

Ich drücke dir natürlich ganz fest die Daumen mit der Jobsuche!
Ich wünsche dir auch von ganzem Herzen, dass deine Gedanken, deine Gefühle und dein Herz sehr bald anfangen zur Ruhe zu kommen.

Es gibt soviel Schönes in der Welt, die das Leben lebenswert machen! Von "Kleinigkeiten" angefangen, wie z.B. einen Vogel singen hören zu können (ich meine richtig zuzuhören), an duftenden Blumen riechen zu können, zuhören zu können, wenn der Wind leise ums Haus weht, geschäftigen Ameisen bei ihrer Arbeit zuzusehen. Wir haben es in unserer heutigen Zeit nur leider verlernt, diese Dinge bewusst aufzunehmen. Versuch es mal - aber du musst es üben, gib nicht gleich auf, wenn's nicht klappt. Es gibt mir ein Gefühl von innerer Ruhe und Freude - und sei es manchmal nur für ein paar kurze Augenblicke, aber die helfen mir - geben mir etwas, worauf ich zurückgreifen kann, wenn ich im Keller bin.

Drücke dich ganz fest und denke an dich!
Bis hoffentlich bald
Liebe Grüße,
Astrid
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