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Alt 16.04.2003, 09:16
Gast
 
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Standard Junge Menschen im Austausch über Brustkrebs

Liebe Cora und liebe Norma,
dieses Thema ist wahrscheinlich mit eines der schwierigsten in der Rubrik Mamma-Ca. Vor kurzem habe ich noch mit meinem Arzt in der Poliklinik über dieses Problem diskutiert. Da ich auch mit 32 Jahren an Brustkrebs erkrankte, liegt es nahe, daß ein Gendeffekt dafür verantwortlich sein könnte, obwohl keine familiäre Vorbelastung besteht (jedenfalls soweit wir es wissen). Da ich eine ältere Schwester habe, die zwischenzeitlich 2 Kinder hat, wollte ich mich zunächst auf einen Gendeffekt untersuchen lassen, um - je nach Ergebnis - meine Schwester zu informieren oder nicht. Aber, bringt das tatsächlich einen Vorteil oder Nutzen mit sich?
Schließlich habe ich mich gegen die Genuntersuchung entschieden. Für mich spielt es eh keine Rolle mehr, da ich bereits erkrankt bin. Für meine Schwester würde es die Situation nur unnötig verschlimmern, da sie sich dann nicht nur mehr Angst um sich selbst, sondern auch noch Sorgen um ihre heute 10jährige Tochter machen. Meine Schwester weiß schließlich, daß ich krank bin und sucht aus diesem Grunde regelmäßig den Gynäkologen auf. Der ist selbstverständlich darüber informiert. Meines Erachtens sollte das ausreichen! Werden die Vorsorgetermine pünktlich eingehalten und wenn man sich sobald man selbst Veränderungen, welcher Art auch immer, feststellt, einen entsprechenden kompetenten Facharzt aufsucht, wird ein eventueller Tumor rechtzeitig erkannt. Dann kann man sich immernoch über die Art und Umfang der Operation Gedanken machen. Von Totaloperationen als Präventivmaßnahme halte ich gar nichts. Schließlich ist ein Zusammen-treffen vieler Einzelfaktoren für den Ausbruch der Krebserkrankung verantwortlich. Daß ein Gendeffekt vorliegt, bedeutet nicht, daß man erkrankt! Man stelle sich vor, alle Frauen, die Angst vor Brust- oder Unterleibskrebs haben würden sich vorsorglich operieren lassen??? Außerdem: Auch bei Totaloperationen kann dann noch eine Krebserkrankung auftreten, dann eben an einem anderen Organ.
Wünsche Euch ein wunderschönes Leben! Macht es Euch nicht unnötig schwerer, als es ist, solange ihr noch gesund seid.
Viele liebe Grüße
Andrea