Einzelnen Beitrag anzeigen
  #32  
Alt 30.10.2017, 23:52
adilo adilo ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.01.2010
Beiträge: 94
Standard AW: Mein Sohn (6) hat vermutlich Krebs...

Hallo Sorgenvolk,

unser Sohn war bei der Diagnose (Oktober 2009) 15 Jahre alt. Das ES saß im rechten Schienbein. Zuerst hieß es Amputation oder Thumorprothese (das gesunde Kniegelenk hätte geopfert werden müssen) - natürlich die absolute Katastrophe, unser Sohn war ein begeisterter Fußballer....
Wir haben uns an vielen Stellen informiert und es wurde bei unserem Sohn letztendlich eine biologische Lösung gefunden.
Zu den Einschränkungen - klar nach so einer großen OP und zwei Titanplatten im Unterschenkel spürt man natürlich Einschränkungen, aber wie unser Sohn versichert, gar nicht schlimm. Er kann wieder jeden Sport betreiben, lediglich länger laufen ist nicht drin, da spürt er dann in seinem Bein ein Schweregefühl durch die Platten. Also unser Sohn ist nun 23, studiert im Ausland, wo er nochmals als Gesunder ein neues Leben begonnen hat, und es geht ihm wirklich ausgezeichnet.

Ja und wie gehts uns als Eltern - es war eine wirklich harte Zeit und wir sind oft über unsere Grenzen gegangen, aber alles was wir ertragen haben, haben wir für unser Kind gemacht, alles andere erscheint plötzlich so klein und unwichtig. Es geht nur um sein Kind und das wieder gesund werden, alles andere ist zweitrangig. Es hat uns als Paar sehr zusammengeschweißt, obwohl wir auch unsere Krisen hatten, eine so schwere Erkrankung des gemeinsamen Kindes bedeutet eine große Belastung. Es ist auch immer wieder wichtig, für sich selbst Momente des Krafttankens zu finden.
Es gibt immer wieder Momente, wo die Erinnerung sehr stark zurückkommt - auch jetzt, wenn ich darüber schreibe - da spüre ich wieder die Angst, die mich nie wieder ganz loslassen wird, und trotzdem bin ich jeden Tag dankbar, dass alles so gut ausgegangen ist. Diese Zeit wird immer Teil meines Lebens sein, und die Zeit danach war und ist so wertvoll.

Bleibt stark, auch wenn es Momente der Verzeweiflung gibt, man darf niemals darauf vertrauen, dass alles wieder gut wird.
Auf eurem Weg wünsche ich euch und vor allem eurem Sohn alles Gute.

Adilo

Geändert von adilo (30.10.2017 um 23:55 Uhr)
Mit Zitat antworten