Thema: Simonton
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Alt 04.06.2004, 04:42
Gast
 
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Standard Simonton

Das fängt ja gut an hier. Aber egal: Was Grundsätzliches zum Thema Hardware/Software, weil ich das Bild schon spannend finde. Ich bin ja nun selbst schon seit vielen Jahren psychotherapeutisch tätig und habe immer wieder die Erfahrung machen müssen, daß auch die sprechende Medizin spätestens dann an die Grenzen des Patienten kommt, wenn sie für das jeweils angewandte Verfahren einen Alleinvertretungsanspruch anmeldet. Ich habe ja auch schon die Tagungen erlebt, auf denen sich z.B. Verhaltenstherapeuten und Psychoanalytiker noch nicht mal auf dem Klo beim Pinkeln begrüßen, weil sie mit unglaublicher Arroganz die jeweils Anderen verachten.
Das heißt übertragen auf die PC-Situation, es kommt weder auf auf Form und Farbe des Gehäuses noch auf die installierte Software bzw. das Betriebssystem an, sondern auf das, was der Anwender damit macht bzw. zu machen in der Lage ist. Es bedingt sich also gegenseitig und ist trotzdem nur zusammengeschraubtes Blech ohne die Anwendungsfähigkeit des Nutzers. Und es wird ja auch akzeptiert, daß es bekanntermaßen äußerst störanfällige Betriebssysteme gibt, die ungeachtet ihrer Schwächen den ganzen Markt dominieren, die auch von denen genutzt werden, die sie ständig verfluchen, auf die sich alle Hersteller mit ihren ergänzenden Komponenten einrichten und deren Erfinder aggressiv und mit - ich bin vorsichtig, Bill! - dubiosen Methoden alle anderen wegbeißen. Das bedeutet für mich, daß ich dem Patienten - und nu bin ich ja selbst einer - die Verantwortung überlasse. Das heißt - bezogen auf die Methode Simonton - daß sie dann genausowenig wie alle anderen was taugt, wenn der Patient sich an der Methode ausrichten muß und nicht die Methode am Patienten. Insofern will ich ja auch das Konzept modifizieren, weil gerade in unserer Gesundheitskultur, die ja in Wahrheit eine Krankheitskultur ist, Patienten ja auch gerne Verantwortung für ihr Heilungsprouzeß abgeben. Also: Stärkung der eigenen Abwehr durch Übernahme von Verantwortung. Übrigens kenne ich auch meinen eigenen Beitrag zu der vorübergehenden Störung meiner Befindlichkeit. Da es nun aber Dinge gibt, an denen ich nichts ändern kann, bleibt mir nichts anderes übrig, als mich zu ändern - und Neuland zu entdecken, hat ja auch seine Reize.
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