Thema: Diagnosekeule
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Alt 07.02.2008, 17:02
Tante Emma Tante Emma ist offline
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Standard AW: Diagnosekeule

Liebe Care!

Das tut mir echt leid, wie das gelaufen ist. Vor allem das Verhalten der Klinik!
Immer, wenn ich Nachsorge habe, bin ich zu nichts zu gebrauchen, bis die Ergebnisse da sind! Da muß ich dann aber auch erst zig Mal anrufen, bis ich was erfahre! Ich denke, die Ärzte wissen gar nicht, was für einen Psychoterror die betreiben.

Zu Deiner Diagnose:
Eierstockkrebs wird oft erst (zu) spät erkannt. Daß er bei Dir in einem frühen Stadium entdeckt wurde, ist schon was sehr Positives!
Ich kann mir vorstellen, daß Du die nun angedachte OP für völlig übertrieben hälst. Aber Du bist eben noch sehr jung und da versucht man eben, auf Nummer sicher zu gehen, so gut das eben möglich ist.
Ich habe mit 33 Jahren Brustkrebs bekommen (Januar 2006). Es folgte eine brusterhaltende OP, Chemo, Bestrahlung und Antihormontherapie mit Trenantone und Tamoxifen. Da in meiner Familie Brustkrebs nun schon in der dritten Generation auftritt, riet man mir, über eine Eierstockentfernung nachzudenken.
Im Januar 2007 wurde dann in der anderen Brust verdächtiger Mikrokalk entdeckt. Zudem hatte ich unter Tamoxifen eine Blutung bekommen, da sich meine Gebärmutterschleimhaut aufgebaut hatte. Mit der Biopsie des Mikrokalks wurde daher gleich noch eine Ausschabung gemacht. Alles erfolgte ambulant und ich konnte mittags wieder nach Hause. Man teilte mir mit, daß in der Gebärmutter 2 harmlose Polypen entfernt worden waren.
Einige Tage später der Schock: Gebärmutterkrebs. In der Brust glücklicherweise nur ein Dcis (=Krebsvorstufe).
Im April 2007 wurden mir in einer 4,5-stündigen OP beide Brustdrüsengewebe entfernt und mit Silikon wieder aufgebaut, die Gebärmutter, die Eierstöcke (auf meinen Wunsch hin!) und 24 Lymphknoten im Bauchraum entfernt. Nach der OP erfolgten noch 3 Afterloading-Bestrahlungen; Chemo war diesmal nicht nötig.
Ich bin seit meiner Chemo (Februar-Juli 2006) schon in den Wechseljahren. Danach hielt man diesen Zustand mit Medikamenten aufrecht (mein BK war hormonabhängig) und jetzt sinds die fehlenden Eierstöcke. Ich kann Dir natürlich nur meine Erfahrungen schildern. Aber ich habe - wenn überhaupt! - höchstens mal morgens im Bett eine Hitzewallung. Von meiner Osteoporose (die hatte ich aber schon vor dem ganzen Mist; war ein Zufallsbefund) merke ich nichts. Auch habe ich keine Stimmungsschwankungen, Depressionen oder eine Riesengewichtszunahme. Klar, durch die fehlenden Lymphknoten habe ich immer wieder einen Lymphstau in Beinen und Unterbauch und daher schon seit OP zwischen 3-5 kg mehr, aber die Stauung bekommt man mit Lymphdrainage gut in den Griff. Ich mache viel Sport und habe das Gefühl, daß mir das sehr gut tut.
Was allerdings ein großes Problem darstellt, ist mein Sexleben. Aber auch hier - wie auch gegen andere Beschwerden - gibt es wirksame Mittelchen.
Oft werden die Beschwerden von selbst weniger nach einer gewissen Zeit.
Leider kann Dir keiner voraussagen, ob Du überhaupt Beschwerden haben wirst und wenn ja, welche. Es ist echt bei jeder Frau anders.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen helfen.
Liebe Grüße,
Tante Emma.
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