Thema: Yes I Can
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Alt 12.11.2009, 18:31
loewi loewi ist offline
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Standard 6.märz 2009

nun bin ich seit zehn tagen wieder zuhause und in manchen sekunden fühlt mein leben sich an wie ein trümmerfeld.
in vielen momenten bin ich dankbar, dass es so früh erkannt und gut heilbar ist, doch noch stehe ich ja im grunde im ungewissen. denn das befundgespräch ist erst nächsten donnerstag. in mir brodelt alles durcheinander: dankbarkeit, fassungslosigkeit, angst, hoffnung, dass alles ein fehler war, erkenntnis, dass es wahr ist, hilflosigkeit, kampfgeist, mir fehlt ein körpergefühl, und und und...
und dann muss ich mich noch um so mist wie krankenkasse kümmern. ich war ja mit zwei beiträgen im rückstand und die hatten die op´s abgelehnt, so dass die uniklinik mir eine rechnung geschickt hat. für die erste op am 27. januar 895€ und am dienstag dann kam die zweite rechnung vom 18. februar über (aufgepasst!) 3145€. da ich aber inzwischen die beiden offenen beiträge bezahlt habe, bin ich also am dienstag mit meiner freundin zusammen zu meiner kk gegangen und habe ihnen die rechnung vorgelegt. ja sagt er, jetzt sind sie wieder versichert, aber die op´s werden nur dann bezahlt, wenn es notwendige, nicht aufschiebbare leistungen seien. ich kann sie ja irgendwie verstehen, aber es gibt auch grenzen: ich habe dann nur gesagt, ich hatte doch beides mal einweisungen, die ja nur im notfall ausgestellt werden (steht ja auch drauf). ja, gut und schön, ich sollte mir das in der uniklinik bestätigen lassen. . ich also dann gleich am mittwoch in der früh hingefahren, mich vor die türe von prof j. (der wirklich großartig ist) gesetzt und gewartet. als er raus kam, habe ich ihm das ganze dilemma erklärt und er meinte, das kriegen wir hin. sollte dann nach einer stunde nochmal wieder kommen und hab dann mit seiner sekretärin geredet. sie hat dann ein schreiben aufgesetzt und prof j. hat es dann unterschrieben:

frau s. kam wegen starker blutungen und unterbauchschmerzen zu uns, was einen operativen eingriff dringend erforderlich machte. aufgrund eines vom pathologen festgestellten endometrialen adenokarzinoms war die entfernung der gebärmutter erforderlich. (so oder so ähnlich!)

so damit ist die krankenkasse wohl gezwungen, zu zahlen. ich also wieder damit zur krankenkasse, dann meint der wenn es erstattet wird, würden sie es an mich überweisen und ich dann an die uniklinik. und da habe ich dann ein STOP gesetzt. denn das sollen die schön selber machen! ich hab keine nerven mehr mich in dem ganzen chaos noch um so einen scheiß zu kümmern! ich hab ihnen dann also eine abtretungserklärung unterschrieben, dass sie die kosten direkt an die uniklinik überweisen sollen.

ja, dann habe ich den weiteren befund noch gelesen wo also der erste befund bestätigt und genauer differenziert wurde und noch einmal hat es mir den boden unter den füßen weggezogen, denn irgendwo tief drinnen musste ich die hoffnung gehabt haben, dass vielleicht wirklich alles ein fehler war, nur, zweimal der gleiche fehler. das ist wohl eher unwahrscheinlich.

ja, und dann ist da noch meine betreuerin, die mir im moment wahnsinnig gegen den strich geht. ja, ich sollte mich doch erden (erstens ist das ein ausdruck, den ich verabscheue). und was soll das. sie hat glaube ich nicht den hauch eines plans was in mir gerade vorgeht, braucht sie auch nicht, denn sie ist nicht meine vertrauensperson nummer eins im moment!!!! ich solle ruhig atmen und von eins bis sechzig zählen . was ich aber dringender brauche ist skills-training. und das gehe ich immer wieder durch. ob es mich nun erdet oder nicht sei dahin gestellt, aber immerhin nimmt es mir den druck.
ja, und ob die nächste op wirklich sein muss und und und...sie ist da sehr dagegen und war es ja schon bei der letzten op! ich glaube auch, dass das mein größtes problem grad mit ihr ist! denn sie hat immer wieder sich sehr vehement dagegen ausgesprochen und mich voll verunsichert. und wenn ich nicht die stärke gehabt hätte, die meine eltern mir und meiner schwester immer mit auf den weg gegeben haben, diese entscheidung alleine zu treffen, und hätte ich auf sie gehört und die op nicht machen lassen, hätte es auch ganz anders ausgehen können! und ich bin, ja eigentlich (nein auch uneigentlich) super :wutdeswegen auf sie! und nun fängt sie wieder an mich so zu verunsichern. man ich weiß doch selber nicht, was auf mich alles zukommt...und dann kommt sie mit, ich muss mich erden!

oh man ich könnte noch zwanzigtausend gedanken mehr dazu schreiben zu allem aber ich mache an dieser stelle erst einmal eine pause
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Mitfreude, nicht Mitleid, macht den Freund aus. (Nietzsche)
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