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Alt 06.03.2002, 10:13
Gast
 
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Standard Weihnachten+Tod

Hallo Sonja, hallo Sabine,

Meine Mutter ist Silvester in meinen Armen gestorben. Und ich hab die selbe Erfahrung mit der Trauer gemacht wie du Sabine. Die ersten 2 Wochen waren nicht schwer, zumal ich mehr mit dem Trösten von meinen Kindern, Vater und Geschwister beschäftigt war. Doch jetzt - jeden Tag mehr, beginnt die Sehnsucht nach einem Gespräch mit meiner Mutter, oder sie einfach drücken und abschmusen zu wollen - und desto mehr die Sehnsucht stärker wird - umso mehr wird mir der entgültige Verlust klar. In solchen Momenten, gehe ich und nimm ein Kleidungsstück von meiner Mutter und kuschel mich daran - zumindest ein kleiner Trost. Was noch hinzu kommt ist - so einfache Fragen wie z.B. Wie hat sie das gekocht, oder was würde sie jetzt sagen. Sabine was ich dir sagen wollte ist, ich bin nicht der Meinung, daß niemand einen in dieser Situation weiterhelfen kann. Meine Kinder helfen mir sehr gut, da ich immer wieder merke, wie (besonders bei meiner älteren Tochter) ein Teil (Gestik, Mimik) von ihr genauso ist, wie bei meiner Mutter. Wenn ich mich selber beobachte, habe ich einen großen Teil von meiner Mutter übernommen. Also ist doch der Mensch, den wir verloren haben, genau genommen nicht fort, sondern nur für uns unerreichbar.
Ich hoffe, daß die Sehnsucht, die ich jetzt empfinde bleibt, denn für meinen Teil sag ich mir, daß dadurch meine Mutter als ein geliebter Mensch immer bei mir ist.
Ich hoffe für dich Sonja und für dich Sabine,
daß jede für sich eine Möglichkeit findet, mit der Trauer klar zukommen.
Ich wünsche mir für euch, Gesundheit und ein langes Leben, mit den Menschen, die ihr liebt und noch bei euch sind.
Sylvia
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