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Alt 22.06.2011, 12:27
chris-tine chris-tine ist offline
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Standard Den Kampf verloren

Kurz vor Pfingsten 2009 bekam mein Vater die Diagnose 'malignes Pleuromesotheliom'. Am Pfingstsonntag 2011 ist mein Vater gestorben.

Da bei meinem Vater mit 83 Jahren keine OP mehr in Frage kam, hat er sich für Chemo und alternative Methoden wie Misteltherapie, Hyperthermie, Reflexzonentherapie entschieden.
In diesen zwei Jahren hat mein Vater 17 Chemos gemacht. Am Anfang mit Alimta und Cisplatin, später mit Gemcibatin.
Die ersten Chemos hat er ganz gut vertragen. Aber nach und nach brauchte er immer länger, um sich zu erholen. Im April 2011 hat er sich entschlossen, eine längere Pause von den Chemos zu machen. Die anderen Therapien hat er weiter gemacht.
Am 4. Juni kam mein Vater mit Darmverschluss ins Krankenhaus. Meine Mutter und ich sind rund um die Uhr bei ihm gewesen. Jeden Tag wurde mein Vater schwächer. Wir haben ihn -gemeinsam mit den Schwestern und Ärzten- gepflegt und versorgt und ihm jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Meine Geschwister und unsere Familien sind gekommen. Mein Vater ist bis zum Schluss geistig ganz klar gewesen, hat uns noch Aufträge erteilt.
Am Pfingstsonntag Mittag ist mein Vater ganz friedlich eingeschlafen: ohne Schläuche, ohne Atemnot, ohne Schmerzen. Und wir waren alle bei ihm. So hatte er sich das gewünscht.
Sein Körper war voller Metastasen (Lunge und Leber), er hatte keine Chance.

Wir wussten von Anfang an, dass Vati sterben würde. Doch dann kam es viel zu schnell.

Man sieht die Sonne langsam untergehen
und erschrickt doch, wenn es dunkel wird. Kafka

Trauriger Gruß von Christine
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