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Alt 16.03.2005, 09:54
Gast
 
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Standard Nervenzusammenbruch nach Tod der Mama

Liebe Sarah-W., liebe Tanja,

ich vermute, dass die Trauer in der Tat nicht verarbeitet ist und ein Teil im Kopf blockiert ist. Vielleicht bewusst blockiert, um sich vor der Realität zu schützen.
Bei mir ist es so, dass ich den Tod noch nicht ganz begriffen habe. Ich lebe mein Leben, meistere den Alltag und sehe zu, dass ich "durchhalte". Mich der Trauer hinzugeben - dafür habe ich gar keine Kraft. Das würde ich nicht aushalten - ich habe schon zu viel mitgemacht. Ich weiß, dass es nicht gut so ist und dass man Trauer durchleben und den Tod verarbeiten muss, aber ich kann und will nicht. Lieber durchlebe ich den Tag ganz "flach", d.h. einfach funktionieren, nicht viel Gedanken machen, nichts an sich ran lassen. Und daher kommen vielleicht die ganzen Fehler und Probleme: weil ich nicht bei der sache bin bzw. meinen Kopf nicht mehr zu 100% benutze - sonst würde er ja auch realisieren, dass Mama richtig tot ist. Ach, das hört sich richtig schizo an; denn ich weiß ja, dass sie nie mehr wieder kommt. Aber rational die Situation zu erfassen ist einfacher als emotional die Situation zu erfassen. Körperliche Symptome habe ich glaube ich auch. Diese Woche denke ich, dass ich Darmkrebs habe, nächste Woche, dass ich Darmkrebs und Hautkrebs habe oder Leukämie. Dann sticht es mal im Kopf, dann brennt es im Bauch, dann habe ich keinen Appetit oder fühle mich müde und kraftlos ... Schlimm. Und dabei bin ich frisch verliebt und will mein Leben genießen, heiraten und lieber gestern als heute Kinder bekommen. Passt alles nicht so recht zusammen.

Ich würde mich freuen, mich mit Euch ein wenig auszutauschen und von anderen zu hören.
Liebe Grüße, Mareen.
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