Thema: alles falsch?
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Alt 20.01.2004, 23:21
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Standard alles falsch?

Hallo Lissi

ja, es mag das falsche Forum gewesen sein. Nach der Überschrift in dem Thread hätte ich allerdings auch solchen Inhalt erwartet, wie Du ihn beschrieben hast. Ich selber bin betroffen von Brustkrebs, habe aber leider auch viele Familienmitglieder an Brustkrebs, aber auch anderen Krebsarten verloren. Mir selber ist es sogar ein Bedürfnis über meine Gedanken reden zu können - über meine Wünsche, wie ich es mir für mich vorstelle. Auch, um unter Umständen früh genug ein paar Vorkehrungen zu treffen. Das einzige was ich weiß - und was ich mich auch erst vor 2 Wochen getraut habe zu offen sagen ist, das ich mir nicht vorstellen kann - hier zu Hause ganz alleine zu sein an dem Tag, aber eben auch nicht an irgendwelchen Geräten im Krankenhaus. Noch ist es kein Thema und ich hoffe, das es auch noch lange so sein wird. Aber ich hatte innerhalb von 2 Jahren meine Ersterkrankung und 2 Rezidiverkrankung, davon hat mich die zweite Rezidiverkrankung förmlich umgeschmissen.
Aber auch insoweit wieder stark gemacht, das ich offen darüber sprechen kann. Ohne das Gefühl zu haben, das ich mich aufgegeben habe. Denn wenn ich mir jetzt Gedanken darüber machen darf, kann doch die Umsetzung des ganzen auch noch 10 Jahre später erfolgen. Oder noch viel später. Nur, wenn ich nichts sage - und ich lebe alleine, dann kann es zu spät sein für irgendwelche Wünsche nach dem "Wie"... Mag sich schräg anhören. Aber auch ich habe die unterschiedlichen Kämpfe meiner Familienmitglieder und einer sehr, sehr guten Freundin miterlebt. Und wenn ich etwas selber dazu beitragen kann, um so leicht wie möglich meine Reise ins Regenbogenland ( meine Vorstellung für den Ort, wo die Reise hingehen wird) anzutreten, würde ich das gerne in Angriff nehmen. Ich bin auch erst 47 Jahre alt und denke nicht daran, jetzt aufzugeben. Aber diese Krankheit hat leider seine Tücken. Man weiß nie, wie es weitergeht - oder eben nicht.

Ich habe einen Bruder, dem es genauso gut tut mit mir darüber zu reden. Das macht das ganze natürlich etwas leichter.

Hier in diesem Forum hast Du sicherlich Austauschpartner. Auch wenn es das Hinterbliebenen-forum ist, lesen und schreiben auch Betroffene hier. Sicherlich aus dem selben Grund wie ich oder eben andere, die diese Krankheit auch aus den verschieden Seiten als Betroffene, Angehörige oder eben Hinterbliebene kennen.


Ich wünsche dir, das Dir das Schreiben gut tut. Man kann zwar nie vergessen, aber mit dem erlebten "leben" lernen.
Und as ist als angehörige auch sehr wichtig zu wissen.

Jeder hat sein eigenes Leben - und sollte dies auch versuchen umzusetzen.

alles Gute
elisabeth
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