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Alt 24.07.2011, 20:38
Sängerin Sängerin ist offline
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Standard AW: Wieviel kann eine Chemotherapie bei BDSK überhaupt bewirken ?

Hallo MSParker,

ich kann hier nur über die Behandlung meiner Mama (jetzt fast 75 Jahre) hier berichten.

Bei ihr wurde im Juni 2009 BSDK festgestellt. In einer OP wurde alles bis auf den Bauchspeicheldrüsenkopf entfernt. Metastasen waren keine vorhanden. Da aber in den Lymphbahnen zu den nächsten Lymphknoten minimalst etwas gesehen wurde, erhielt sie vorbeugend ein halbes Jahr lang Gemcitabine, immer einmal pro Woche, drei Wochen hintereinander, dann eine Woche Pause. Zwischendurch hatte sie oft das Gefühl damit aufhören zu müssen, da die Nebenwirkungen doch heftig waren. Aber sie hat durchgehalten.

Letzte Woche hatte meine Mama eine Nachuntersuchung. Es sind weiter keine Metastasen zu sehen und auch die Tumormarker gehen immer weiter zurück.

Sicher ist eine Chemo kein Spaziergang und am Schluss wäre meine Mama fast gestorben, weil ihre Schilddrüsentabletten, die sie nehme muss, durch die Chemo nicht mehr richtig dossiert waren. Aber ich denke (und sie denkt das mittlerweile auch), wenn sie nicht durchgehalten hätte, hätte sie wahrscheinlich schon Metastasen oder wäre schon nicht mehr bei uns.

Zu Tarceva kann ich nur folgendes sagen:
Mein Mann hat seit Feb. 2009 die Diagnose Leberzellkrebs (HCC). Als die Standarttherapie nichts brachte, haben die Ärzte Avastin mit Tarceva ausprobiert. Mein Mann hatte den typischen Ausschlag. Aber gebracht hatte es trotzdem nichts. Die Metastasen in der Lunge sind weitergewachsen.
Aber mein Mann wollte es, trotz der schlechen Prognosen, ausprobieren. Erst als es aussah, als ob er an der Chemo sterben würde, habe ich alleine mit dem Arzt gesprochen, ob es sinnvoll ist, die Chemo weiterzuführen. Der Arzt hat sie ihm dann ausgeredet. Danach hat sich mein Mann wieder sehr erholt und lebt heute ohne Chemo besser.

Ich denke, man muss den Betroffenen wirklich selbst entscheiden lassen, ob er eine Chemo machen will oder nicht. Nur wenn man sieht, dass der Betroffene nicht mehr selbst entscheiden kann, ob es gut für ihn ist oder nicht, dann sollte man als Angehöriger mal alleine mit den Ärzten sprechen.

Ich wünsche euch allen alles Gute und viel Kraft, alles durchzustehen.

LG Angelika
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