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Alt 05.03.2012, 15:18
sjarissa sjarissa ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Ich will einmal versuchen die Wogen zu glätten. Solche postings bringen niemanden das, was er sucht. Wir sind, speziell im Hinterbliebenforum, hier um Zuspruch, Ansätze zu Lösungen zu finden, uns auszutauschen, von unseren eigenen Erfahrungen zu schreiben, die Erfahrungen anderer mit ähnlichem Schicksal zu lesen um so vielleicht einen Weg aus unserer Verzweiflung und Trauer zu finden.
Das besondere an Trauer ist, das jeder von uns sie vollkommen anders erfährt. Wer will wissen was schlimmer wiegt: die verstorbene Mutter, die Oma, der Vater, der Opa, die beste Freundin, der beste Freund, der Ehepartner, das Kind...? Wichtig ist doch das wir uns hier frei äußern können und das am liebsten in einer liebevollen Weise. Vorhaltungen, Vergleiche und dergleichen sind fehl am Platze.
Wer trauert ist psychisch angeschlagen, labil oder deprimiert. Das Schwierige ist, das die Außenwelt oft die Reaktionen desjenigen nicht begreifen kann. Wie auch, rational wissen wir vieles, die Seele geht aber ihre eigenen Wege und das Ärgste ist, sich rechtfertigen zu müssen wovon man selbst nicht weiß warum man diese Gedanken, Gefühle hat und nicht loslassen kann. Eine dieser Gefühle ist unbändige Wut, die sich im Falle von Elli auf die behandelnden Ärzte richtet. Ist das in ihrem Fall so unnormal? Da helfen doch keine Erklärungen, Elli hat Wut, Punkt aus.
Wie wäre es wenn wir Elli unterstützen ihre Wut zu tranformieren, sie fragen, was können wir tun, das die Wut allmählich weniger wird, was könnte Elli tun um ihre Wut loszulassen. Ein Vorschlag wäre, wie andere auch schon geschrieben haben, sich psychologische Hilfe zu suchen. Vielleicht hat die Wut aber ihren Höhepunkt noch nicht erreicht und Elli kann jetzt noch keinen der vorgeschlagenen Wege einschlagen.
Elli, ich nehm dich jetzt mal vorurteilsfrei in meine Arme, wiege dich so, wie du deine Tochter gewogen hast, singe ein Lied nur für dich und wünsche dir das du das zulassen kannst.
Wenn es etwas gibt was ich/wir für dich tun können Elli, laß es uns wissen.

Liebevolle Grüße

Sjarissa
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Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012

Geändert von sjarissa (05.03.2012 um 15:57 Uhr) Grund: RSF