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Alt 28.03.2005, 01:56
Gast
 
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Standard Nicht nichts ohne dich, aber nicht dasselbe.......

Hallo Briele,(hatte deinen Namen falsch geschrieben, wo kommt er eigentlich her?)

ich halte es ganz und gar nicht für unaufmerksam. Außerdem weißt du vielleicht selbst, dass man hin und wieder gerne die Gelegenheit hat, wieder erzählen zu dürfen. Nach fast 6 Monaten gibt es nicht mehr viele, die zuhören möchten.

Ich weiß leider nicht, wer der Verfasser ist. Eine langjährige gemeinsame Bekannte hatte mir diese Zeilen geschrieben. Später habe ich sie nochmal auf einer Hospizseite gefunden, leider auch ohne Verweis auf den Autor.

Mir ist es übrigens auch so ergangen nach dem Tod meines Mannes. Ich dachte, ich müsse unbedingt etwas tun. Es war solch ein Friede im Haus, sein Sterben hatte nichts Erschreckendes und ich wollte anderen Menschen helfen. Ich muss sagen, dieses Gefühl hat nicht lange angehalten. Nicht, dass ich nicht helfen möchte, aber ich kann dieses "Erlebnis" nicht mit Fremden teilen, es ist eine sehr intime Angelegenheit im Leben eines Menschen und ich bin glücklich und dankbar, dass ich teilhaben durfte. Aber ich glaube, es bedarf - jedenfalls bei mir - der wirklichen Liebe, um dieses Sterben so zu empfinden, wie meine Kinder und ich es empfunden haben. Wie du es sagst, die Menschen leben unterschiedlich und sie sterben unterschiedlich. Ich glaube aber, so wie man einen Menschen, den man liebt und gut kennt begleiten kann, ist es bei Fremnden nicht möglich
Schwer zu erklären. Allerdings werden wir die Hospizarbeit in jedem Fall unterstützen, besonders den ambulanten Hospizdienst, damit es mehr Menschen, die keine Familie haben, möglich sein kann, in vertrauter Umgebung zu sterben.
Vor Selbstvorwürfen ist keiner sicher. Egal wie alles war, du findest ein Eckchen, das dich zweifeln lässt. Ich lese auch nicht mehr im Nierenkrebsforum. Ich kann es nicht ertragen, wenn oftmals so gesprochen wird (ich halte mich jetzt nicht an den Wortlaut, sondern wie es angekommen ist), als ob es jeder selbst in der Hand hätte, wer stirbt hat nicht richtig gekämpft...Oder wer Krebs bekommt, hat wahrscheinlich seelische Probleme oder ist in seinem Leben unglücklich (liest sich toll, wenn man gerade den geliebten Partner verloren hat - natürlich kommen Zweifel, ob man wohlmöglich Mitschuld hat)

Dein Vergleich mit dem wilden Tier ist klasse. Der Schmerz fällt dich an. Wirklich toll beschrieben.

So, für heute lass ich es aber gut sein.
Liebe Grüße
Andrea