[Natascha85]

Ihr seid so süß. Jetzt kommen mir die Tränen!

Es tut richtig gut dieses Forum hier nutzen zu können. Ihr wisst ganz genau was in mir vorgeht. Wenn ich mit Freundinnen darüber rede, merke ich, dass sie überhaupt keine Ahnung haben, was das alles bedeutet, wenn man einen geliebten Menschen auf dieser Art und Weise verliert. Sie können nichts dafür, das ist klar. Ich wünsche es ihnen, dass der Fall nie eintreten wird, aber dennoch baucht man jemanden mit den ähnlichen Erfahrungen um verstanden zu werden. Dafür bin ich euch und meinem Schatz sehr sehr dankbar. Wäre ich damals nicht auf dieses Forum gestoßen, wüsste ich gar nicht, ob ich genauso mit der Krankheit umgehen könnte so wie es jetzt ist. Vielleicht wäre ich in ein noch größeres Loch gefallen. Wer weiß? Diese "Krebs-Forum-Famlie" ist ein sehr wichtiger Halt für mich. Das hatte ich zu Beginn nicht gedacht, wie sehr ihr mir ans Herz wachsen würdet. Deshalb möchte ich weiterhin mit einigen von euch Kontakt halten, wenn ihr nichts dagegen habt. Auch wenn es nur virtuell ist, denn es hat sich ja soetwas wie ne kleine Freundschaft entwickelt, worauf ich sehr sehr stolz bin. Kurzum: ihr tut mir wahnsinnig gut!!!!


Mama,
du weißt was für ein Tag wir heute haben! Seit ich mich zurück erinnern kann, erzählst du mir DIESE Geschichte immer und immer wieder. Wie alles vor 26 Jahren war. Du hast morgens noch gemütlich mit Oma einen Kaffee getrunken, mit ihr in aller Ruhe erzählt. Gegen Mittag kam das Taxi und zur Kaffeezeit, wie du immer sagtest, war es soweit. Für einen kurzen Moment warst du enttäuscht, aber umso glücklicher, dass aus Sascha eine gesunde Natascha zur Welt kam. Das erste Foto von uns, dass sie machten, habe ich mir vor ein paar Tagen angeschaut. Total entkräftet, aber sehr sehr glücklich siehst du darauf aus. Dein Stolz sah man dir an der Nasenspitze an. Wie du immer um uns Kinder gekämpft hast, werden wir nie vergessen. Nie! Heute Nacht um 0.00Uhr rief deine älteste an und sang mir ein Ständchen. Währenddessen fingen wir beide an zu weinen und dachten ganz stark an dich. Der erste Geburtstag ohne diese Geschichte. Ohne selbstgebackenen Kuchen von dir. OHNE DICH!!! Es tut verdammt weh. Du fehlst mir Mama. Du fehlst mir so sehr. Wie gerne würde ich dich jetzt in den Arm nehmen und dir ins Ohr flüstern, dass ich dich von ganzen Herzen lieb habe. Gemeinsam Kuchen essen und uns alte Geschichten erzählen. Dieses Zusammensitzen tat immer so gut. Gerade zur stressigen Zeiten. Das fehlt ungemein. Wann hört dieser Schmerz nur auf? Tagsüber kann ich mich gut ablenken und bin auch happy. Gerade jetzt, wenn ich bei ihm bin. Aber abends kommt alles wieder hoch. Wie dein letzter Tag war. Wie du sagtest, dass du verloren hast und uns liebst. Wie du uns alle nochmal angeschaut hast. Man sah, dass du bereit warst. Dann sehe ich Bilder vor mir, von damals, als wir nur zu dritt auf der Rheinau waren. Du, Tina und ich. Wir drei Mädels. Es war so eine schöne Zeit, die werde ich nie vergessen.

Mama, Mama, Mama, bitte mach, dass dieser Schmerz bald nach lässt. Es tut so verdammt weh. Ich dachte, dass ich stark bin, bin es aber nicht. Bin hilflos, bin verzweifelt, voller Schmerzen. Voller Leere. Du hast mir immer Kraft und Trost gespendet, die ich jetzt so sehr brauche. Deine Liebe und Geborgenheit fehlt mir. Aber was würdest du jetzt wieder sagen? Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....